Kinder vor ungeeigneten Webseiten schützen
Stand: 27.03.2014
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Berlin - Kinder können bei Streifzügen im Internet auf Webseiten treffen, die sie überfordern. Eltern haben aber technische Möglichkeiten, ihren Nachwuchs zum Beispiel vor Pornografie oder Gewaltverherrlichung zu schützen. Für die Jüngeren empfiehlt Mediencoach Kristin Langer sogenannte Whitelist-Programme: "Für Kinder im Grundschulalter ist das die beste Lösung", sagt Langer, die für die Initiative "Schau Hin! Was dein Kind mit Medien macht" arbeitet.
Whitelist-Filter lassen Internet-Anfänger nur bestimmte Webseiten ansurfen, der Rest des Netzes bleibt gesperrt. Eines dieser Programme ist etwa der vom Bundesfamilienministerium geförderte Kinderserver. Nutzen Grundschulkinder dann noch spezielle Kindersuchmaschinen wie Blinde Kuh oder FragFinn, sind sie vergleichsweise sicher im Netz unterwegs.
Blacklist-Filter für etwas ältere Kinder
Ältere fühlen sich in diesem geschützten Surfraum aber schnell eingeengt. Hier sollten Eltern daher eher auf Blacklist-Programme wie JusProg setzen, rät Langer: Die Software lässt Kinder zunächst unbegrenzt surfen, sperrt aber Webseiten, die auf einer schwarzen Liste stehen. Die wird in der Regel nicht von Hand erstellt, stattdessen achtet die Software automatisch auf bestimmte Schlagwörter.
Rundumschutz trotzdem schwierig
"Ich würde die Programme auf jeden Fall zur Hilfe nehmen", sagt Langer. Allerdings bieten sie auch nur eine gewisse Grundsicherheit, warnt die Expertin. Denn keine Software ist perfekt. Außerdem können Eltern nur schwer kontrollieren, auf welchen Webseiten ihre Kinder etwa bei Freunden am Computer unterwegs sind. "Für technisch interessierte Jugendliche kann es auch eine Herausforderung sein, so eine Sperre zu umgehen", so Langer. "Das ist dann eher ein Kraftbeweis, da geht es gar nicht so sehr um die Inhalte."
Kinder lernen, schwierige Inhalte einzuordnen
Ab einem gewissen Alter muss es aber auch keine Katastrophe sein, wenn Kinder mit unpassenden Inhalten in Kontakt kommen: "Ab zehn oder elf Jahren gibt es einen Schutzmechanismus", erklärt Langer. Kinder können schockierende Inhalte dann besser einordnen und erkennen, dass sie nicht direkt etwas mit ihnen zu tun haben. "Das heißt aber nicht, das so etwas keine Wirkung hat", sagt die Expertin. "Das sind einprägsame Bilder." Eltern sollten sich daher nicht nur auf die Technik verlassen, sondern ihre Kinder und deren Surfverhalten weiter genau beobachten.