Kartellamt eröffnet Verfahren gegen Telekom und andere
Stand: 02.09.2009
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Berlin/Bonn - Einem Bericht der Tageszeitung "Die Welt" (Berlin, Donnerstagsausgabe) zufolge hat das Bundeskartellamt gegen die Telekom, Vodafone und Ewetel Verfahren wegen des Verdachts auf Wettbewerbsbehinderung eröffnet. In den Verfahren geht es um den bereits beschlossenen gemeinsamen Ausbau des Glasfasernetzes der Telekom mit einigen Wettbewerbern. Die Behörde bestätigte der Zeitung, dass die Verfahren noch am Anfang stehen. Ein Behördensprecher sagte der Zeitung, dass sie jetzt eine Marktermittlung aufnähmen und die beteiligten Unternehmen und Konkurrenten befragten.
Die Telekom hatte sich mit Vodafone/Arcor geeinigt, die Städte Würzburg und Heilbronn gemeinsam auszubauen und unter anderem Schaltgehäuse für die Glasfasernetze gemeinsam zu nutzen. Vodafone sollte dabei Würzburg versorgen, die Telekom Heilbronn. Eine ähnliche Kooperation gibt es zwischen der Telekom und Ewetel. Die Deutsche Telekom baut die Städte Bremerhaven, Wilhelmshaven, Emden und Stade mit Glasfaser aus. Ewetel übernimmt den Ausbau in Leer, Vechta, Cloppenburg, Aurich und Delmenhorst. Die Unternehmen gewähren sich der Kooperation zufolge gegenseitig Zugang zu ihren Netzen.
Die Telekom erwartet keinen wesentlichen Widerspruch des Kartellamtes. "Ich bin zuversichtlich, weil wir die Gespräche von Anfang an sehr offen geführt haben", sagte Telekom-Vorstand Niek Jan van Damme der "Welt". Auch geplante Kooperationen mit Netcologne in Aachen und Mnet in Augsburg könnten noch beim Kartellamt landen. In beiden Städten baut auch die Telekom in einzelnen Stadtteilen ein Glasfasernetz.
Die Telekom sucht für ihren Glasfaserausbau Kooperationspartner, weil sie die hohen Investitionskosten für den Glasfaserausbau nicht allein tragen will. Glasfasern erlauben deutlich schnellere Internet-Geschwindigkeiten als DSL-Zugänge.