Kabelnetzbetreiber Tele Columbus an Gläubigerkonsortium verkauft
Stand: 31.12.2009
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Hamburg/Hannover - Einer der größten TV-Kabelnetzbetreiber in Deutschland, Tele Columbus, wird für rund 2,5 Millionen Euro an ein Gläubigerkonsortium verkauft. Das berichtete die "Financial Times Deutschland" am Mittwoch in ihrer Online-Ausgabe. Dem Konsortium gehörten unter anderem Hedgefonds sowie die Bank of Ireland an. Damit geben die Finanzinvestoren Scott Lanphere und Robert Fowler dem Bericht zufolge die Kontrolle über Tele Columbus ab.
Mit dem Verkauf von Tele Columbus ordnet sich die Kabelbranche in Deutschland neu. Es sei damit zu rechnen, dass die Gläubigerholding das Unternehmen nach geglückter Schuldenrestrukturierung abstoßen werde. Mögliche Kaufinteressenten seien die Tele-Columbus-Rivalen Kabel Deutschland, Unitymedia sowie Telekommunikationskonzerne wie Vodafone oder Telefónica, die über das TV-Kabelnetz Telefon- und Internetdienste anbieten und so ihre Abhängigkeit von der Deutschen Telekom reduzieren könnten.
Die deutschen Kabelnetzbetreiber haben sich in den vergangenen Jahren von reinen TV-Versorgern zu Komplettanbietern in der Telekommunikations- und Medienwirtschaft entwickelt. Von rund 19 Millionen Kabelhaushalten nutzen inzwischen zwei Millionen das Netz für Telefonie, Fernsehen und Internet (Triple Play).
Das Kabelnetz, das die Telekom wegen ihrer Monopolstellung verkaufen musste, liegt heute in den Händen von einer Handvoll Anbietern. Branchenprimus ist Kabel Deutschland.