Kabelnetzbetreiber ish für 275 Millionen Euro ersteigert
Stand: 31.01.2003
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Köln (dpa/lnw) - Der Kabelnetzbetreiber ish ist am Freitag in Köln von Gläubigerbanken für 275 Millionen Euro ersteigert worden. Ein Vertreter der Deutschen Bank, die das Konsortium aus 38 Geldinstituten anführte, ersteigerte ish zum Mindestgebot. Damit sind nun die Besitzverhältnisse des Kabelnetzbetreibers geklärt. «Der Unternehmenswert ist deutlich höher als 275 Millionen Euro. Mit der Summe haben wir die Kontrolle über das Unternehmen gekauft», sagte der Deutsche Bank-Vertreter Tom Brown. Für die Kunden von ish ändere sich durch die neuen Eigentümerverhältnisse nichts.
Das Unternehmen macht nach den Worten Lennards auch gute Fortschritte bei den Bemühungen um den Zugang zur so genannten Netzebene 4, den Zugang zu den Wohnungen des Kunden. Außerdem sei die Nachfrage nach Internetanschlüssen gut, sagte Lennard ohne Zahlen zu nennen.
Das Bankenkonsortium, das schon im Herbst 2002 einen langfristigen Finanzierungsvertrag mit ish geschlossen hatte, erwarb den Kabelnetzbetreiber, der sich damit auch formal löst von der ish- Muttergesellschaft Callahan Kabel NRW, die Insolvenz anmelden musste. Im vergangenen Jahr hatten Gläubigerbanken auf Forderungen von 200 Millionen Euro verzichtet sowie eine Finanzspritze von 115 Millionen Euro zugeschossen. Im Jahr 2001 machte das Unternehmen einen Umsatz von 388 Millionen Euro. Zahlen für das vergangenen Geschäftsjahr wollte Lennard noch nicht nennen.
Der US-Investor Richard Callahan hatte mit der Unternehmensgruppe Callahan Associates im Sommer 2000 die damalige Kabelgesellschaft NRW von der Telekom erworben. ish beliefert in NRW nach eigenen Angaben über vier Millionen Haushalte mit Kabelfernsehen.