Kabelnetzbetreiber investierten Milliarden in Breitband-Netze
Stand: 11.12.2009
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Bonn - Die Kabelnetzbetreiber in Deutschland sehen sich nach Einschätzung ihres Verbandes als Motor beim Ausbau des schnellen Internets. In den vergangenen fünf Jahren hätten die Unternehmen über 2,5 Milliarden Euro in die Modernisierung der Netze investiert, sagte der Präsident des Verbandes Deutscher Kabelnetze ANGA, Thomas Braun, am Mittwoch in Bonn. Mit 24 Millionen anschließbaren Haushalten verfügten sie über eine leistungsfähige Infrastruktur. Die Kabelnetze böten dabei inzwischen Bandbreiten von 100 Megabit pro Sekunde, was sonst nur von Glasfasernetzen erreicht werde.
Tatsächlich liegen die Kabelnetzbetreiber beim schnellen Internet gegenüber den DSL-Netzen der Deutschen Telekom und ihrer Wettbewerber aber noch klar im Hintertreffen. Insgesamt kommen sie derzeit auf nur 2 Millionen Anschlüsse. Der Branchenverband VATM schätzt die Zahl aller Breitbandschlüsse in diesem Jahr auf insgesamt knapp 25 Millionen. Auf den Branchenprimus Telekom waren bis Ende September 2009 rund 11,3 Millionen DSL-Anschlüsse entfallen.
Technologisch sei eine hochwertige Versorgung auch von weiter abgelegenen Haushalten durch die Kabelnetzbetreiber möglich, betonte Braun. Deshalb könnten die Unternehmen auch einen hohen Beitrag dazu leisten, 75 Prozent aller Haushalte in Deutschland bis Ende 2014 mit einem Anschluss von mindestens 50 Megabit pro Sekunde zu versorgen. In zahlreichen ländlichen Gebieten ist vielen Haushalten derzeit noch ein Zugang zum schnellen Internet verwehrt. Geschlossen werden sollen diese weißen Flecken unter anderem auch durch neue Funkfrequenzen, die die Bundesnetzagentur Anfang 2010 versteigern will.