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Kabel Deutschland will bei der superschnellen Datenübertragung im Internet führend werden

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa-AFX

Frankfurt - Kabel Deutschland (KDG) will bei der superschnellen Datenübertragung im Internet aufholen und so der Deutschen Telekom die Technologieführerschaft in einem ihrer Kerngeschäfte abnehmen. "Wir werden 2010 starten, und zwar in einigen großen Ballungsgebieten", sagte KDG-Chef Adrian von Hammerstein der "Financial Times Deutschland" (Montagausgabe). Deutschlands größter Kabelnetzbetreiber wird dann Übertragungsgeschwindigkeiten von 100 Megabyte je Sekunde anbieten. Konkurrent Telekom liefert maximal 50 Megabyte; KDG bislang maximal 32 Megabyte. Das KDG-Angebot werde in der ersten Jahreshälfte in drei bis vier Städten starten. Dazu gehört eine weitere Offensive. "Wir kommen nächstes Jahr mit einem Video-on-Demand-Angebot auf den Markt", sagte Hammerstein.

Die Vorwärtsstrategie soll dem Kabelbetreiber helfen, seinen Kunden Zusatzangebote wie Telefon- oder Internetzugang zu verkaufen. Der Wettbewerb ist eng wie nie: Während Kabelbetreiber Telefonie und Webzugang anbieten, liefern Telekomkonzerne Fernsehen über das Internet. Dazu gehört auch die Möglichkeit, Filme aus einer virtuellen Videothek auszuleihen, das sogenannte Video-on-Demand. Telekom-Chef René Obermann spricht angesichts des Erfolgs der Kabelanbieter von einer "rollenden Lawine". Alle zusammen besitzen laut KDG aber erst einen Marktanteil von neun Prozent bei Breitbandnutzern. KDG selbst hat in 13 Bundesländern 800.000 Internetkunden, bis Jahresende sollen es eine Million sein.

Der hoch verschuldete TV-Kabelnetzbetreiber Escaline-Orion bereitet mit der Bank Citigroup einen Verkauf vor. "Wir sind an weiterer Konsolidierung innerhalb unseres bestehenden Verbreitungsgebiets interessiert", sagte Hammerstein. Bereits 2008 hatte Kabel Deutschland rund 1,1 Millionen Kunden von Orion für 424 Millionen Euro übernommen. Für die verbliebenen Unternehmensteile von Orion taxieren Experten den Preis auf eine Milliarde Euro. Es liefen aber keine Gespräche mit Orion, sagt Hammerstein.