Kabel Deutschland wächst dank Pay-TV und schnellem Internet
Stand: 14.08.2012
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Unterföhring - Mit einem Gewinnsprung ist Kabel Deutschland ins neue Geschäftsjahr gestartet. Der Kabelnetzbetreiber profitierte dabei von der steigenden Nachfrage nach Pay-TV, HD-Rekordern und schnellem Internet. Das Nettoergebnis kletterte von April bis Juni auf 66 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Vor einem Jahr hatte es bei acht Millionen Euro gelegen. Der Umsatz wuchs um 7,7 Prozent auf 444 Millionen Euro.
Im vergangenen Geschäftsjahr schrieb Kabel Deutschland erstmals seit dem Börsengang vor zwei Jahren schwarze Zahlen. Der Nettogewinn betrug 2011/2012 159,4 Millionen Euro. Der Vorstandsvorsitzende Adrian von Hammerstein war mit dem ersten Geschäftsquartal zufrieden: "Wir verzeichnen erneut gute Zuwachsraten bei den Abonnements, bei Umsatz und Ergebnis", sagte er.
Die Zahl der Kunden verringerte sich zwar um 200.000 auf 8,5 Millionen. Dieses Minus geht dem Unternehmen zufolge aber ausschließlich auf Kündigungen von Verbrauchern zurück, die über andere Netzbetreiber mit dem Signal von Kabel Deutschland versorgt werden. Bei den direkten Kunden verzeichnete der Kabelbetreiber ein leichtes Plus auf 7,5 Millionen.
Da immer mehr Verbraucher neben dem Kabelanschluss zusätzliche Angebote buchen, stieg der durchschnittliche Monatsumsatz pro Kunde um 1,40 auf 15,38 Euro. Die Zahl der Internet- und Telefonkunden erhöhte sich um 265.000 auf 1,7 Millionen, die von Premium-TV (Bezahlfernsehen und digitale HD-Rekorder) um 465.000 auf 1,8 Millionen. Von den 15,3 Millionen anschließbaren Haushalten kann Kabel Deutschland zehn Millionen mit schnellem Internet, das heißt mit Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde, versorgen.
Die Übernahme von Tele Columbus will Kabel Deutschland in diesem Monat bei den Kartellbehörden anmelden. Finanzvorstand Andreas Siemen hofft bis Ende des Jahres auf eine Entscheidung. Kabel Deutschland zahlt 600 Millionen Euro für den in den östlichen Bundesländern stark vertretenen Kabelbetreiber. Das Unternehmen löste eine Brückenfinanzierung durch Banken mittlerweile durch langfristige Anleihen ab.
Mit 2,7 Milliarden Euro verschuldet
Seinen Schuldenberg konnte Kabel Deutschland leicht abbauen. Die Netto-Finanzverbindlichkeiten gingen in den vergangenen zwölf Monaten um 65 Millionen auf 2,7 Milliarden Euro zurück. Den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr bestätigte der Kabelbetreiber. Der operative Gewinn soll auf 855 bis 870 Millionen Euro steigen. 2011/2012 lag dieser bei 795 Millionen Euro. Den Umsatz will Kabel Deutschland um 7,5 bis 8,5 Prozent auf 1,83 bis 1,84 Milliarden Euro erhöhen.
Für die Hauptversammlung am 11. Oktober schlagen Vorstand und Aufsichtsrat eine Dividende von 1,50 Euro je Aktie an. Denselben Betrag strebt Kabel Deutschland auch im kommenden Jahr an. Nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen verlor die Aktie zunächst an Wert. Gegen 10.15 Uhr stand sie 0,8 Prozent im Minus bei 51,65 Euro. Analysten hatten mit besseren Zahlen gerechnet.