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Kabel Deutschland legt soliden Jahresauftakt hin

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa-AFX

München - Der Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland hat laut Einschätzungen von Analysten einen soliden Jahresauftakt hingelegt. Mit einem Plus bei Umsatz und operativem Gewinn im ersten Geschäftsquartal dürfte Kabel Deutschland die Basis für seine Jahresziele gelegt haben. Das im MDax notierte Unternehmen wird  am 24.08. seinen Quartalsbericht vorlegen.

Das Umsatzwachstum hat sich nach den Schätzungen der acht von dpa-AFX befragten Analysten nach dem starken vierten Quartal (plus zehn Prozent) zwar etwas abgeschwächt. Sie erwarten im ersten Geschäftsquartal aber immer noch einen Anstieg um sieben Prozent auf 392,5 Millionen Euro.

Noch immer in den roten Zahlen

Das bereinigte EBITDA sehen sie um elf Prozent auf 175,5 Millionen Euro steigen. Unterm Strich rechnen die Experten wegen der hohen Schuldenlast mit einem Verlust von 7,5 Millionen Euro nach knapp elf Millionen Euro im Jahr zuvor.

Auf Jahressicht hat Kabel-Deutschland-Chef Adrian von Hammerstein ein Umsatzplus zwischen 6,5 und 7 Prozent in Aussicht gestellt. Das EBITDA soll auf 715 bis 725 Millionen Euro steigen. Den Verlust will von Hammerstein auf 25 bis 40 Millionen Euro eindämmen. Die Schulden sollen nur noch das Vierfache des EBITDA betragen.

Keine neuen Zielsetzungen erwartet

Ende März hatte Kabel Deutschland noch Schulden von 2,866 Milliarden Euro (Vorjahr 3,020 Mrd), das entsprach dem 4,3-fachen des EBITDA. Die Analysten erwarten nicht, dass der Kabel-Deutschland-Chef nach dem ersten Quartal neue Ziele ausgeben wird.

Hauptumsatztreiber im ersten Quartal dürfte nach Meinung von Commerzbank-Analystin Heike Pauls erneut das Geschäft mit Internet- und Telefonanschlüssen sein. Sie rechnet zwar wie andere Analysten mit weniger Internet-Neukunden, das habe aber auch saisonale Effekte.

Sinkende Kundenzahl im klassischen Kabelgeschäft

DZ-Bank-Analyst Joeri Sels zeigt sich da schon optimistischer: Telekom-Chef Rene Obermann habe sein schwaches DSL-Geschäft mit einem starken Quartal für die Kabelnetzbetreiber begründet. Im klassischen Kabelgeschäft dürfte die Kundenzahl erneut zurückgehen. Ende März hatte Kabel Deutschland 8,9 Millionen Kunden, davon nutzen rund eine Million Kunden die Telefon- und Internetprodukte des Kabelnetzbetreibers.

Kabel Deutschland will die Zahl seiner Kunden auch mit Hilfe von Übernahmen steigern. Vor allem die Netzebene 4 - also die Hausanschlüsse - findet Adrian von Hammerstein interessant. Mit einem Angebot für den kleineren Konkurrenten Tele Columbus stieß Kabel Deutschland Berichten zufolge zuletzt nicht auf Gegenliebe.

Gut aufgestellt für Übernahme

Finanzchef Paul Thomason bekundete in einem Interview Anfang August aber erneut Interesse an der Mainzer Primacom, bei der inzwischen Banken die Kontrolle übernommen haben. Für die Finanzierung sei Kabel Deutschland mit gut 300 Millionen Euro an Barmitteln und ungenutzten Kreditlinien in etwa gleicher Höhe komfortabel aufgestellt, sagte Thomason.