Journalisten-Verband warnt vor Meinungsmanipulation im Internet
Stand: 14.03.2011
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Berlin - Vor einer zunehmenden Gefahr der Meinungsmanipulation im Netz warnt der Deutsche Journalisten-Verband (DJV). "Die Feinde der Meinungsfreiheit sind nicht nur die Despoten autoritärer Staaten, die kritische Journalisten und Blogger einsperren", erklärt der DJV-Bundesvorsitzende Michael Konken anlässlich des Welttags gegen Internetzensur (12.3.).
Konken kritisierte Versuche von Regierungen, Unternehmen und Lobby-Organisationen, die Öffentlichkeit mit Hilfe von "Kommentarschlachten und lancierten Meinungsäußerungen" im Internet zu beeinflussen. Dies sei eine wachsende Gefahr für die Meinungsfreiheit. "Wer gegen Bezahlung erwünschte Beiträge massenhaft in die sozialen Netzwerke drückt, führt die Öffentlichkeit in die Irre und manipuliert Meinungen."
Konken riet, bei massenhaft auftretenden Kommentaren in Blogs oder Internetforen sei Skepsis geboten. Recherchierende Journalisten dürften nicht der Gefahr erliegen, in einer großen Menge von Meinungsäußerungen mit identischem Tenor eine gesellschaftliche Tendenz zu sehen.
Schlagzeilen gab es 2009 um die Deutsche Bahn: Der Staatskonzern räumte ein, 2007 knapp 1,3 Millionen Euro für bahnfreundliche Veröffentlichungen ausgegeben zu haben, bei denen die Bahn als Urheber oder Auftraggeber nicht erkennbar war. Ein Bahn-Manager musste wegen der verdeckten PR-Aktionen gehen.
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