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Jeder siebte online gekaufte Artikel wird zurückgeschickt

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: ddp

Berlin - Verbraucher nutzen bei jedem siebten im Internet gekauften Artikel ihr zweiwöchiges Widerrufsrecht und schicken die Ware zurück. Dies geht aus einer aktuellen Studie hervor. Häufig seien die Waren beschädigt oder sie könnten aus hygienischen Gründen nicht noch einmal verkauft werden. Dies belaste die Onlineshop-Betreiber erheblich, wie der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) am Montag in Berlin mitteilte. An der Umfrage des DIHK und des Zertifizierungsunternehmens Trusted Shops nahmen den Angaben zufolge 400 Betreiber von Online-Shops teil.

"Rund 80 Prozent der Unternehmen klagen über Missbrauchsfälle", sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. Vor allem anlassbezogene Ware wie das Urlaubszelt, das Tauf- oder Abendkleid werde oftmals nach einmaliger Nutzung zurückgeschickt. So habe rund ein Drittel der befragten Unternehmen angegeben, dass die zurückgesandte Ware 30 Prozent und mehr an Wert verliere. Bei Hygieneartikeln wie Lippenstiften, Piercing-Schmuck und Kontaktlinsen sei ein Wiederverkauf nicht mehr möglich.

55 Prozent der Händler gaben an, dass der Missbrauch des Widerrufrechts sich auf ihre Marge auswirke. Mehr als jeder dritte Händler (35 Prozent) schlage den Verlust auf seine Preise auf. Bislang hätten Händler in besonders gravierenden Fällen vom Kunden Ersatz für die Nutzung und Verschlechterung der Ware verlangen können, teilte der DIHK weiter mit. Die geltende Regelung in Deutschland halte der Europäische Gerichtshof jedoch für rechtswidrig.

"Im schlimmsten Fall könnte künftig auch noch der Anspruch des Händlers auf Wertersatz entfallen", betonte Wansleben. Die Bundesregierung müsse sich daher in Brüssel dafür einsetzen, dass europaweit ein umfassender Wertersatz verbindlich verankert werde.