Internetseiten für Kinder in der Kritik
Stand: 19.11.2012
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Hamburg - Laut einer Untersuchung des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (VZBV) entpuppen sich Internetseiten für Kinder häufig als Shopping-Fallen. Bei jeder zweiten Seite gebe es Probleme mit der Werbung oder dem Datenschutz, wie das Nachrichtenmagazin "Spiegel" am Sonntag vorab berichtete.
Insgesamt wurden 52 Internetauftritte für Kinder geprüft. In 29 Fällen leiteten die Datenschützer Unterlassungsverfahren ein, weil auf den Seiten redaktioneller Inhalt und Werbung nicht klar genug getrennt wurden. Auf Kritik stießen demnach vor allem Werbeformen, die zum Spielen animieren, dann aber auf Unternehmensseiten weiterleiten. Auch als Quiz getarnte Werbung, bei der die Kinder am Schluss nach ihrer Handynummer gefragt werden und mit der Antwort ein kostenpflichtiges Abonnement abschließen, wurden gerügt.
"Es ist schon erschreckend, wie hemmungslos manche Anbieter die Unerfahrenheit von Kindern für Geschäfte ausnutzen", kritisierte VZBV-Vorstand Gerd Billen. Um Kinder vor rechtswidriger Werbung und Datenabfrage zu schützen, fordern die Verbraucherschützer von Unternehmen, komplett auf Lockangebote wie entsprechende Gewinnspiele zu verzichten. Sofern Werbung zur Refinanzierung der Seiten erforderlich sei, sollte sie mit Augenmaß eingesetzt werden, sagte Billen dem "Spiegel".