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Internetpiraterie: Megaupload-Gründer plädiert auf nicht schuldig

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP

Wellington - Der in Neuseeland inhaftierte Gründer des vor kurzem geschlossenen Online-Speicherdienstes Megaupload, Kim Schmitz, hat die Vorwürfe der Internetpiraterie zurückgewiesen. Er habe nichts Illegales getan, erklärte er am Montag vor einem Gericht in Auckland. Der auch als Mr. Dotcom bekannte Deutsche will zudem gegen Kaution aus der Untersuchungshaft entlassen werden.

Auch der Anwalt des 37-jährigen Schmitz, Paul Davison, betonte am Montag vor Gericht, sein Mandant habe gegen keine Gesetze verstoßen und sei an keinen kriminellen Geschäften beteiligt gewesen. Es werde daher in diesem Fall "keinerlei Entgegenkommen von Mr. Dotcom geben", sagte Davison. Er betonte, Schmitz werde im Falle einer Haftentlassung auf Kaution nicht fliehen, sondern wolle in Neuseeland bei seiner schwangeren Frau und seiner Familie bleiben.

Staatsanwältin Anne Toohey warnte hingegen, es bestehe eine sehr hohe Fluchtgefahr. So sei der für seinen schillernden Lebensstil bekannte Internetunternehmer in der Vergangenheit bereits einmal nach Thailand geflohen, als er in Deutschland gesucht worden sei. Schmitz hat Aufenthaltsgenehmigungen für Neuseeland und Hongkong.

Werde Schmitz auf Kaution entlassen, erhalte er zudem wieder Zugang zu Telefonen und dem Internet, warnte Toohey. Zudem seien auf dem Anwesen des Unternehmens auf drei verschiedene Namen ausgestellte Reisepässe sowie über 30 Kreditkarten mit unterschiedlichen Namen beschlagnahmt worden. Eine Entscheidung des Gerichts wird nicht vor Dienstag erwartet.

Die US-Behörden hatten am Donnerstag das Portal Megaupload geschlossen. Sie ließen zudem Schmitz, zwei weitere Deutsche und einen Niederländer in Neuseeland verhaften. Schmitz droht nun eine Auslieferung an die USA. Drei weitere Verdächtige, darunter ein weiterer Deutscher, sind flüchtig.

Megaupload bietet seinen Nutzern an, Daten im Internet zu speichern und dort auch anderen zur Verfügung zu stellen. Dies an sich ist nicht illegal, allerdings wurde die Plattform auch dazu genutzt, Raubkopien etwa von Musik, Filmen und Software zu verbreiten. Die US-Behörden werfen den Megaupload-Verantwortlichen vor, durch solche kriminellen Geschäfte Geld gemacht zu haben. Dadurch sei für die Inhaber der Urheberrechte ein Schaden von mehr als einer halben Milliarde Dollar entstanden.

Schmitz war für einen extravaganten Lebensstil bekannt. Er umgab sich mit schnellen oder alten Autos, teuren Schiffen und schönen Frauen. Auf seinem Anwesen hatte die Polizei unter anderem einen rosafarbenen Cadillac von 1959 sowie einen Rolls Royce Phantom - das Spitzenmodell des Luxus-Autobauers - beschlagnahmt. Die Zeitung "New Zealand Herald" berichtete, Schmitz habe zudem einen ganzen Pool mit importiertem Mineralwasser füllen lassen.