Internet-Zensur in Singapur: hunderte Seiten gesperrt
Stand: 29.09.2010
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Singapur - Die Regierung in Singapur lehnt am Mittwoch die Empfehlung einer von ihr selbst eingesetzten Zensurprüfungskommission ab, die Sperrung aufzuheben. Blockiert werden über 100 Websites, die für anstößig gehalten werden. Mit der Zensur werde ein Zeichen zur Betonung der Werte der Singapurer Gesellschaft gesetzt, sagte Informationsminister Lui Tuck Yew. Auf den beanstandeten Seiten gehe es um Pornografie, Rassismus und Terrorismus.
Der Minister wies auch einen weiteren Vorschlag der Kommission zurück: Videos, die wegen Sex- und Gewaltszenen nur für Personen über 21 freigegeben sind, dürfen in dem asiatischen Stadtstaat auch weiterhin nicht verkauft werden.
Singapur wird international manchmal als "Nanny-Staat" belächelt - ein Land, das seine Einwohner gängelt wie ein Kindermädchen. So ist zum Beispiel Kaugummi verboten, aber auch zwischen Ampeln über die Straße zu gehen, auf den Boden zu spucken und auf öffentlichen Toiletten nicht abzuziehen. Die Regierung hält dagegen, strikte Gesetze seien nötig, um die Harmonie in dem winzigen Vielvölkerstaat mit rund fünf Millionen Einwohnern zu gewährleisten.