Internet macht Zeitungsverlegern das Leben schwer
Stand: 29.06.2010
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Berlin - Der Bundesverband der Deutschen Zeitungsverleger kritisiert das "systematische Abgreifen von Inhalten" im Internet. Christian Nienhaus vom Zeitungsverlegerverband Nordrhein-Westfalen fordert beim Internationalen Zeitungskongress in Köln ein eigenes Leistungsschutzrecht für Presseverleger: "Unternehmen wie Google leben davon, systematisch unsere Inhalte abzugreifen. Deswegen brauchen wir ein eigenes Leistungsschutzrecht, um unser Eigentum zu schützen."
Das aus dem Jahr 1965 stammende Urheberrecht bilde, auch angesichts der rasanten Entwicklung des Internets, die veränderte Wirklichkeit in diesem Bereich nicht mehr ab. Eine Anpassung durch ein eigenes Schutzrecht für Presseverlage sei also dringend geboten.
Anlässlich des von Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) und ZVNRW beim medienforum.nrw veranstalteten Verleger-Gipfels kritisierte Nienhaus ferner die schrankenlose Expansion von ARD und ZDF im Internet. Der mit dem jüngsten Rundfunkänderungsstaatsvertrag zwingend eingeführte Drei-Stufen-Test würde bei mobilen Anwendungen von den öffentlich-rechtlichen Rundfunksendern "glatt ignoriert". Ein "unkritisches Durchwinken textlastiger Angebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks im Internet durch die Aufsichtsgremien beeinträchtigt nachhaltig die Entwicklungsperspektiven der privaten Medien", betonte Nienhaus.
Als ein Beispiel sinnvoller Partnerschaft zwischen Zeitungsverlagen, dem Bundesland Nordrhein-Westfalen und dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung würdigte der ZVNRW-Vorsitzende das Leseprojekt "ZeitungsZeit Nordrhein-Westfalen - Selbstständigkeit macht Schule". Landesweit erhalten dabei alle Schüler der 9. Klassen drei Monate lang unentgeltlich täglich eine Zeitung. Bei dem bundesweit bisher größten Leseförderungsprojekt für Schüler können bis zu 450.000 junge Menschen in NRW erreicht werden.
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