Internet lässt die Kassen bei AT&T, Nokia und Motorola klingeln
Stand: 28.01.2010
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San Francisco/Dallas/Helsinki - Das mobile Internet wird immer mehr zur Gewinn-Formel der Telekom-Branche. Profitiert wird auf beiden Seiten: Nokia und Motorola folgen mit ihren Smartphones erfolgreich dem Überflieger Apple. Bei AT&T klingelt die Kasse wegen der wachsenden Lust der Kundschaft, immer und überall im Internet zu surfen. Und Apple hält mit dem neuen Alleskönner iPad die Konkurrenz auf Trab.
Die Erfinder von iPod und iPhone präsentierten am Mittwochabend den iPad. Er soll den bislang erfolglosen Tablet-Computern zum Durchbruch verhelfen. Das Gerät sieht aus wie ein Riesen-iPhone und hat einen berührungsempfindlichen Bildschirm. Apple-Chef Steve Jobs führte in San Francisco vor, wie man auf dem iPad Bücher lesen, Videos schauen, im Internet surfen, E-Mails bearbeiten, aber auch Computergames spielen kann.
Der weltgrößte Handy-Hersteller Nokia schöpft zu Jahresbeginn neue Hoffnung und sieht sich im Wettbewerb mit Apple wieder in der Spur. Die Finnen teilten am Donnerstag in Helsinki mit, den Anteil am Handy-Weltmarkt mit knapp 127 Millionen verkauften Geräten wieder leicht auf 39 Prozent gesteigert zu haben. Der Handy-Absatz legte damit im Jahresvergleich um zwölf Prozent zu.
Vor allem bei den margenträchtigen Smartphones konnte der Branchenprimus seine Position gegen die starke Konkurrenz von Apples iPhone und auch Googles Android-Handys ausbauen. Insgesamt verkaufte Nokia im Schlussquartal 20,8 Millionen Smartphones und Netbooks nach 15,1 Millionen im Vorjahr. Nokias Marktanteil bei den Hightech-Handys stieg von 35 Prozent im dritten Quartal auf auf 40 Prozent.
Auch der krisengeschüttelte US-Konkurrent Motorola hat offensichtlich das Gröbste hinter sich. Das zweite Quartal hintereinander hat das Unternehmen, das kurz vor der Zerschlagung stand, wieder Gewinn gemacht. Den guten Lauf will die Konzernführung mit einem Frontalangriff auf Apples iPhone und Co. verlängern. «Unsere ersten Android-Smartphones sind sehr gut angekommen», sagte Co-Chef Sanjay Jha am Donnerstag in Schaumburg (Illinois). Er kündigte für das laufende Jahr mindestens 20 weitere Modelle der multifunktionalen Handys an.
Dem US-Telekomkonzern AT&T können die guten Nachrichten der Gerätehersteller nur recht sein. Surfen im Internet füllte im wichtigen Weihnachtsquartal ordentlich die Kasse. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum konnte das Unternehmen seinen Gewinn unterm Strich um mehr als ein Viertel auf 3 Milliarden Dollar steigern. AT&T habe sich an die Spitze des Geschäfts mit mobilem Breitband gesetzt, sagte Konzernchef Randall Stephenson. Die Nachfrage sei weiter stark. AT&T vertreibt in den USA exklusiv das iPhone.