Internet-Konzerne verstärken Zusammenarbeit gegen Terror im Netz
Stand: 27.06.2017
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Berlin – Im Kampf gegen terroristische Propaganda im Netz wollen führende Tech-Unternehmen ihre Zusammenarbeit verstärken. Facebook, Microsoft, YouTube und Twitter bündeln ihre Kräfte in einem "Global Internet Forum".
"Die Verbreitung von Terrorismus und gewalttätigem Extremismus ist ein drängendes globales Problem und eine kritische Herausforderung für uns alle", heißt es in einem Blogeintrag von Twitter. Man nehme die Probleme sehr ernst.
Mit der neuen Initiative wollen die vier Tech-Schwergewichte ihre Technologien und Erfahrungen beim Kampf gegen Terrorismus noch effizienter teilen. Gemeinsam wollen sie Techniken zum besseren Erkennen von terroristischen oder gewalttätigen Beiträgen im Netz erarbeiten und ihre Erkenntnisse austauschen. Ziel ist es, die einzelnen Anstrengungen zu bündeln. So können die Konzerne stärker mit Regierungen und Institutionen zusammenarbeiten und ihre Erfahrungen an kleinere Unternehmen weitergeben.
Gemeinsame Datenbank zum Aufspüren kritischer Inhalte
Bereits im Dezember 2016 hatten die vier Unternehmen eine gemeinsame Datenbank für das Aufspüren kritischer Inhalte angekündigt. Darin sollten bereits gelöschte Beiträge, Fotos oder Videos gesammelt werden, die mit einem "digitalen Fingerabdruck" versehen werden. Das Aufspüren solcher Inhalte wird damit automatisiert und erheblich erleichtert.
Das "Global Internet Forum" baue auf Initiativen wie dem EU Internet Forum auf, heißt es in dem Blog-Beitrag. Es solle die derzeitige und künftige Zusammenarbeit besser strukturieren. Vor allem dem Google-Dienst YouTube, Facebook und Twitter wurde zuletzt immer wieder vorgeworfen, zu wenig gegen terroristische oder kriminelle Inhalte auf ihren Plattformen zu unternehmen. Mit einem umstrittenen neuen Gesetz will die deutsche Bundesregierung die Plattformbetreiber hier stärker in die Pflicht nehmen.