Internet: Highspeed vor allem in westdeutschen Städten
Stand: 03.02.2015
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg - Eine Verivox-Studie zeichnet beim schnellen Internet deutliche regionale Unterschiede auf: Die Metropolen im Süden und Westen Deutschlands surfen am schnellsten. Das zeigt eine Datenanalyse auf Basis aller im Jahr 2014 über das Verbraucherportal abgeschlossenen Internettarife. Verglichen wurden die jeweils fünf größten west- bzw. ostdeutschen Städte.
Während in Stuttgart, Frankfurt, Köln, Hamburg und München durchschnittlich 52 Megabit pro Sekunde gebucht wurden, waren es in Dresden, Leipzig, Magdeburg, Chemnitz und Halle nur 25 Mbit/s. Die Bundeshauptstadt Berlin erreichte einen Mittelwert von 33 Mbit/s.
Spitzenwerte in Baden-Württemberg, Hessen und NRW
Die schnellste Metropole liegt im Süden der Republik: In der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart surften Verivox-Kunden mit durchschnittlich 67 Mbit/s. Es folgen Frankfurt am Main mit 65 und Köln mit 61 Mbit/s. „Es fällt auf, dass die drei schnellsten deutschen Städte zum Versorgungsgebiet des Kabelanbieters Unitymedia Kabel BW gehören“, sagt Sven Ehrmann, Telekommunikationsexperte und Mitglied der Geschäftsleitung bei Verivox. „Vor allem in Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen buchten Kunden ihre Internetverbindung mit Spitzenwerten von bis zu 200 Mbit pro Sekunde.“ Solche hohen Geschwindigkeiten sind in den anderen Ländern nur vereinzelt zu erhalten.
Tempo-Schlusslicht Halle in Sachsen-Anhalt
In den fünf größten Städten der neuen Bundesländer lagen die gebuchten Verbindungen im Schnitt zwischen 20 (in Halle) und 30 Mbit/s (in Dresden). Schlusslicht der Analyse ist Halle an der Saale, das nur ein Drittel der Stuttgarter Geschwindigkeit erreichte. „Dieser Unterschied zwischen Ost und West ist seit Jahren messbar und spiegelt sich deutlich in unseren Zahlen wider“, sagt Ehrmann. „Der Internetausbau in dicht besiedelten Regionen ist für die Anbieter lukrativer. Je geringer die Bevölkerungsdichte, etwa in ostdeutschen Flächenländern, desto höhere Kosten entstehen pro Kopf.“
Ost-West-Unterschiede auch in anderen Studien
Der deutliche Trend der Verivox-Datenanalyse zeigt sich auch in Untersuchungen zur Breitbandversorgung und der generellen Internetnutzung. Laut einer Studie des TÜV Rheinland im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur besteht im Osten nur eine Abdeckung von 38 Prozent für Verbindungen über 50 Mbit/s. Der Westen ist dagegen mit 66 Prozent deutlich besser versorgt. Auch bei der Internetnutzung gibt es zwischen Ost und West messbare Unterschiede: Laut Eurostat verfügen in den neuen Bundesländern im Schnitt sieben Prozent weniger Haushalte über einen Internetanschluss als in den westlichen Ländern.