Internet: Aigner fordert Schutz der Persönlichkeitsrechte
Stand: 08.02.2011
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Passau - Der CSU gehen die Pläne von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) zum Schutz der Persönlichkeitsrechte im Internet nicht weit genug. Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) fordert nun Nachbesserungen. So müsse für jede Veröffentlichung von kommerziell erlangten Informationen im Internet "eine ausdrückliche und gesonderte Zustimmung" vorliegen, erklärte Aigner der "Passauer Neuen Presse" (Dienstagsausgabe). "Ich möchte nicht, dass Onlineshops ihre Kundendaten ohne Zustimmung der Betroffenen ins Netz stellen", so die CSU-Politikerin weiter.
Auch für die Erhebung von Standortdaten müsse eine entsprechende gesonderte Genehmigung eingeholt werden. Wer für die Profilbildung vertrauliche Informationen wie etwa Inhalte aus dem E-Mail-Verkehr eines Nutzers auswerten wolle, solle hierfür die ausdrückliche Zustimmung des Betroffenen einholen. "Die Analyse von Mails greift genauso stark in das Persönlichkeitsrecht ein wie die Analyse der von einer Person eingegebenen Suchergebnisse", sagte die Ministerin.
Schließlich verlangt Aigner eine Erweiterung des Verbandsklagerechts, "damit Verbraucherschutzorganisationen auch bei verbraucherbezogenen Datenschutzverstößen gerichtlich vorgehen können". Sie freue sich, dass Innenminister de Maizière in seinem Gesetzentwurf "viele meiner Forderungen aufgegriffen hat". Es handle sich bei den vier Maßnahmen um "Punkte, die mir besonders wichtig sind und die ich ebenfalls umgesetzt sehen möchte", sagte Aigner.
Die Bundesregierung will im März den Gesetzentwurf verabschieden, mit dem rote Linien zum Schutz der Persönlichkeit gezogen werden sollen. Derzeit befindet er sich in der Ressortabstimmung.