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Instagram wollte von Facebook den doppelten Kaufpreis

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

New York - Der Preis, den Facebook für die Fotoplattform Instagram zahlte, sorgte für einige hochgezogene Augenbrauen - jetzt kommt heraus, dass die kleine Firma sogar das Doppelte haben wollte: Statt einer Milliarde Dollar, forderte Instagram zwei Milliarden Dollar. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hat demnach den Kaufpreis der Fotoplattform deutlich runtergehandelt. Der 27-jährige Zuckerberg habe die Übernahme bei mehreren Treffen mit dem Instagram-Mitgründer Kevin Systrom festgezurrt, berichtete das "Wall Street Journal" am Mittwoch.

Zuckerberg habe bereits seit vergangenem Sommer über einen Kauf von Instagram nachgedacht. Der jüngste Zustrom Millionen neuer Nutzer bei dem Fotodienst habe ihn Anfang April bewogen, schließlich zuzuschlagen, hieß es weiter.

Dass der Facebook-Gründer den Deal binnen weniger Tage klargemacht hatte, war schon bekannt. Der neue Bericht macht nun deutlich, dass letztlich Zuckerberg und Systrom die Übernahme praktisch im Alleingang ausgehandelt haben. Der Facebook-Verwaltungsrat sei erst informiert worden, als die Eckpunkte schon festgestanden hätten.

Bei Instagram können die Nutzer Fotos mit ihren Bekannten teilen - eine Funktion, die Facebook ebenfalls anbietet. Allerdings konnte sich Instagram trotzdem eine Nische schaffen: In 18 Monaten zog die minimalistische iPhone-App knapp 30 Millionen Nutzer an. Als Anfang April die Android-App schon am ersten Tag eine Million Mal heruntergeladen wurde, soll Zuckerberg alarmiert gewesen sein.

Der Kaufpreis für Instagram ist in den vergangenen Tagen immer wieder kritisch beäugt worden. Das Unternehmen hat keinen Umsatz und gerade einmal ein gutes Dutzend Entwickler. Auch die 30 Millionen Nutzer wirken gegen Facebooks 850 Millionen besonders klein. Die Trümpfe von Systrom waren aber das schnelle Wachstum und die Sorge von Facebook, im mobilen Bereich etwas zu verpassen.

Zuckerberg, der vor allem mit Facebook-Aktien zahlen wollte, wählte dem Bericht zufolge einen ungewöhnlichen Weg, um Systrom von der ersten Preisforderung abzubringen. Er habe ihn gefragt, was denn aus seiner Sicht Facebook wert sei - und gesagt, dass er ein Prozent dieser Summe für einen angemessenen Preis halte. Systrom hielt der Zeitung zufolge 45 Prozent an Instagram und wird damit auch am meisten von dem Milliarden-Kaufpreis profitieren.