Impfen Sie Ihren PC gegen Cyber-Viren
Stand: 02.03.2016
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Berlin - Immer wieder versuchen Cyber-Kriminelle mit Malware Schaden anzurichten. Oft treffen die erpresserischen Programme Nutzer ganz plötzlich und treiben dann seelenruhig ihr Unwesen auf dem Rechner. Doch es gibt Abhilfe.
Nutzer können ihren Computer schon vorsorglich schützen, indem sie mögliche Schwachstellen, über die die Viren besonders oft einfallen, versperren. Darauf macht der Verband der Internetwirtschaft (Eco) aufmerksam. Der sich zuletzt stark verbreitende Verschlüsselungstrojaner Locky beispielsweise kam per Mail als Makro-Code in angehängten Office-Dateien oder als Javascript-Datei in einem ZIP-Anhang.
Ausführen von Dateien unterbinden
Das Ausführen von Javascript-Dateien lässt sich den Experten zufolge aber durch das Deaktivieren des sogenannten Windows Scripting Hosts unterbinden. Das geht einfach über ein Tool wie XP-Antispy, wo einfach beim Eintrag "Scripting Host deaktivieren" ein Häkchen gesetzt werden muss. Auch in den Einstellungen des genutzten PDF-Programms empfiehlt es sich, Javascript zu deaktivieren.
Ausführen von Makros einschränken
Das automatische Ausführen von Makros sollte in allen Suiten von Microsoft Office bis Libre Office standardmäßig deaktiviert sein. Besser ist es den Angaben zufolge aber, dies in den Einstellungen zu kontrollieren und gegebenenfalls zu korrigieren - am besten in allen Teilprogrammen vom Writer bis hin zur Tabellenkalkulation der jeweiligen Suite einzeln. Fragt ein Dokument, ob es Makro-Befehle ausführen darf, sollte der Nutzer den Experten zufolge überlegen, ob und warum dies notwendig sein könnte und die Berechtigung höchstens erteilen, wenn man dem Absender der Datei vertraut.
Nicht auf Anti-Viren-Schutz verlassen
Bekommt man E-Mails mit Download-Links oder Anhängen, sollte man vor allem dann besonders wachsam und zurückhaltend mit dem Öffnen oder Anklicken sein, wenn die jeweilige Nachricht unaufgefordert oder überraschend gekommen ist. Auf den Virenscanner allein darf man sich nicht verlassen, weil Schadsoftware so neu sein kann, dass sie das Schutzprogramm einfach noch nicht erkennt.
Geiselnahmen werden häufiger
Eine besondere Bedrohung stellt sogenannte Ransomware dar, die auch Android-Smartphones oder -Tablets bedroht. Sie sperrt etwa den Zugang zum Gerät oder verschlüsselt die Daten - beides Druckmittel, um den Nutzer zu erpressen. Dieser soll eine bestimmte Summe zahlen, um wieder Zugriff auf sein Gerät oder seine Daten zu bekommen.
Das BSI rät Betroffenen aber von einer Zahlung ab. Diese garantiere meist keine dauerhafte Freigabe des Geräts oder die erfolgreiche Entschlüsselung der Daten. Vielmehr komme es dann sogar oft noch zu Nachforderungen. Opfer solcher Angriffe sollten den Experten zufolge den Bildschirm mit der jeweiligen Erpressungsnachricht fotografieren und Anzeige erstatten.
Regelmäßig sichern und nur vertrauenswürdige Quellen nutzen
Präventiv kann und sollte jeder Computernutzer aktiv werden und seine Daten regelmäßig sichern. Denn mit einem aktuellen Backup ist man nicht erpressbar. Zudem gilt es, Updates für das Betriebssystem sowie alle Programme so schnell wie möglich zu installieren, und natürlich auch den Virenscanner aktuell zu halten.