Immer mehr EU-Bürger nutzen das Internet - Dennoch weiße Flecken
Stand: 18.04.2008
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox | dpa
Brüssel (dpa) - Mehr als die Hälfte der knapp 500 Millionen EU-Bürger nutzt das Internet. Aber zwischen den 27 Staaten der Europäischen Union gibt es erhebliche Unterschiede in der DSL-Verfügbarkeit und der Nutzung schneller Internet-Angebote. Einem Bericht der EU-Kommission vom Freitag zufolge wuchs die Zahl der regelmäßigen Internetnutzer im vergangenen Jahr um 40 Millionen auf nunmehr 250 Millionen. 100 Millionen Anschlüsse sind schnelle Breitband-Zugänge.
In Deutschland gelten 64 Prozent als regelmäßige Internet-Nutzer. Das ist zwar mehr als der EU-Durchschnitt von 51 Prozent, jedoch deutlich weniger als in einigen anderen Ländern. Beim Anteil der Internet-Nutzer rangiert Deutschland hinter den Niederlanden (81 Prozent), Dänemark (76 Prozent), Schweden, Finnland, Luxemburg (je 75 Prozent) und Großbritannien (65 Prozent) erst auf Platz sieben.
40 Prozent der Europäer nutzen das Internet überhaupt nicht. Besonders hoch war der Anteil der Nicht-Nutzer in Rumänien (69 Prozent), Bulgarien (65 Prozent) und Griechenland (62 Prozent). In diesen Ländern war auch die Verfügbarkeit von öffentlichen Diensten für Unternehmen per Internet gering, während in Österreich, Tschechien, Malta und Portugal 100 Prozent dieser Dienstleistungen online verfügbar waren.
Mehr als 96 Prozent der europäischen Schulen haben der Mitteilung der Kommission zufolge einen Internet-Anschluss - vor sechs Jahren gab es fast keine. Zwei Drittel der Schulen haben sogar einen Breitband-Zugang. Deutschland liegt im EU-Vergleich von Breitbandanschlüssen in Schulen an siebtletzter Stelle und mit knapp mehr als 60 Prozent unter dem EU-Durchschnitt. Nur Tschechien, die Slowakei, Litauen, Zypern, Polen und Griechenland schneiden noch schlechter ab.
Beim Handel im Internet liegt Deutschland im Spitzenfeld: 60 Prozent der Unternehmen bestellen per Internet. Damit liegt Deutschland an zweiter Stelle in der EU. 25 Prozent der Unternehmen verkaufen per Internet, während der EU-Durchschnitt nur bei 14 Prozent liegt. 66 Prozent der praktischen Ärzte nutzen in Deutschland mittlerweile elektronische Netze für die Übertragung von Patientendaten, während es EU-weit nur 48 Prozent sind.