IFA geht zu Ende: Das waren die wichtigsten Trends
Stand: 09.09.2015
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Berlin - Heute geht die Technik-Messe IFA in Berlin zu Ende. Seit Freitag waren zahlreiche Innovationen zu sehen, die die Branche auch in Zukunft in Bewegung halten dürften. Die wichtigsten Trends des Jahres:
VERNETZUNG: Davon, dass Geräte aller Art im smarten Zuhause miteinander kommunizieren, ist schon lange die Rede - auf der diesjährigen IFA war zu sehen, wie die Vision zur Realität wird. Das Smartphone rückt dabei als Schaltzentrale in den Mittelpunkt. Hier meldet die Waschmaschine, wenn die Wäsche sauber ist, eine Kamera im Kühlschrank zeigt das aktuelle Innenleben und hilft dem Nutzer beim Einkaufen auf die Sprünge. Über das Smartphone lässt sich auch die Heizungsanlage steuern, die Tür aufschließen oder sehen, wer an der Tür geklingelt hat. Nach Schätzungen von Deloitte werden bis 2020 rund 100 Millionen vernetzbare Endgeräte in Deutschland genutzt werden - Tablets und Smartphones nicht eingerechnet. Experten machen jedoch darauf aufmerksam, dass Datensicherheit und Datenschutz im sogenannten Internet der Dinge immer wichtiger werden.
VR-BRILLEN: Virtuelle Realität (VR) dürfte künftig nicht nur in der Unterhaltungselektronik ein großer Trend sein. Zahlreiche Brillen, mit denen man komplett in die digitalen Welten eintauchen kann, gab es auf der diesjährigen IFA zu sehen. Der taiwanische Hersteller HTC hatte seine zusammen mit Valve entwickelte Brille Vive mit im Gepäck, mit der sich der Nutzer in einem Raum frei bewegen konnte. Sony ließ auf seinem Stand eine Ecke für ihre Morpheus genannte VR-Brille inklusive einiger Demo-Filme frei. Samsung setzt bei seiner Gear-VR-Brille auf das Smartphone, das in die Brillenvorrichtung eingeschoben wird. Neben der Zeiss VR One verfolgt dieses Konzept auch die kleine französische Firma Homido - und hatte die mit 69 Euro wohl günstigste VR-Brille in Berlin. Am Stand des Heise Verlags konnten die Messebesucher zudem die aktuelle Generation der Brille des Pioniers Oculus Rift testen, der inzwischen Facebook gehört.
COMPUTER-UHREN: Wie auf der IFA zu sehen war, entwachsen die Smartwatches inzwischen den Kinderschuhen. Beim Design ist erkennbar: Sie sollen zwar Multitalente sein, aber als Schmuckstück daherkommen. Zahlreiche Hersteller hatten dieses Jahr mindestens ein neues Modell dabei. Samsung brachte mit der Gear S2 erstmals eine runde Variante seiner Computeruhr mit, die sich über einen drehbaren Ring am Rand steuern lässt. Auch viele andere Hersteller entschieden sich für ein rundes Design, das einer klassischen Uhr am nächsten kommt. Mit dabei etwa Huawei mit seiner ersten Smartwatch, die auf Googles Android Wear basiert, oder Motorola mit der Moto 360. Die vor wenigen Monaten gestartete Apple Watch gilt der Branche zwar als Referenz-Modell, der iPhone-Konzern nimmt aber nicht an der IFA teil.
OLED-FERNSEHER: Mit immer besserer Bildschirmauflösung versuchen die Hersteller von Flachbildfernsehern auch in schwierigen Jahren ohne sportliches Großereignis ihre Käufer zu locken. Als einer der ersten Hersteller zeigte LG auf der IFA seine marktreifen Top-Modelle mit organischen Leuchtdioden (OLED). Die Technologie ist nicht neu, doch für große Bildschirmdiagonalen immer noch eine Herausforderung. Die Technologie ist besonders bei großen Größen vergleichsweise teuer. Anders als herkömmliche LEDs können sie aber hauchdünn hergestellt werden. Satte Schwarztöne sind bei ihnen kein Problem - die OLEDs benötigen keine ständige Hintergrundbeleuchtung. Dennoch setzten viele Hersteller wie Samsung oder der OLED-Pionier Sony auf herkömmliche LED-Displays mit Ultra-HD-Auflösung, die mit zusätzlichen Techniken noch verbessert wird.