Holzmasten der Telekom: Freigabe für Glasfaserausbau der Wettbewerber?
Stand: 06.07.2022
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Die Bundesregierung will mit ihrer Gigabitstrategie den flächendeckenden Ausbau von schnellen Internetanschlüssen vorantreiben. Der Strategieentwurf des Bundesministeriums für Verkehr und Digitales sieht laut Bericht von "Heise Online" auch ein Pilotprojekt zur Mitnutzung der Holzmasten der Telekom für den Glasfaserausbau der Wettbewerber vor.
Mitnutzung von Holzmasten: Ausbaukosten könnten deutlich gesenkt werden
Die rund drei Millionen Holzmasten der Telekom sollten laut den Überlegungen des Ministeriums für die Verlegung von über hunderttausend Kilometer Glasfaser mitgenutzt werden. Dadurch könne nicht nur Zeit gespart werden. Die Ausbaukosten pro Haushalt ließen sich um 70 bis 80 Prozent senken. Ein weiterer Effekt durch die Mitnutzung der bestehenden oberirdischen Verlegung: Es werden weniger Tiefbaukapazitäten benötigt, die ohnehin knapp sind. Eine oberirdische Verlegung bietet sich vor allem im ländlichen Raum an.
Alternative Verlegeverfahren wie Trenching sollen schnell standardisiert werden
Daneben setzt Bundesdigitalminister Volker Wissing auch auf alternative Verlegeverfahren wie Trenching. Die Leitungen werden bei diesem Verfahren nur wenige Zentimeter tief vergraben – das spart Zeit und Kosten. Minister Wissing drängt auf eine schnelle Standardisierung von Trench-, Fräs- und Pflugverfahren.
Vereinfachung von Genehmigungen
Bis 2030 plant die Bundesregierung eine flächendeckende Versorgung mit Glasfaseranschlüssen und 5G. Bereits bis Ende 2025 soll eine Glasfaser-Versorgung von 50 Prozent erreicht werden. Um diese Ziele zu realisieren, sollen vor allem auch die Genehmigungsverfahren für Ausbauprojekte deutlich vereinfacht und dadurch beschleunigt werden.