Highspeed-Internet: Wie man das heimische Netzwerk fit macht
Stand: 04.05.2012
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München/Hamburg - Kabellose High-Speed-Zugänge ins Internet werden zunehmend beliebter. Wer jedoch die volle Bandbreite von 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) ausnutzen möchte, muss möglicherweise technisch aufrüsten: Denn "die Geschwindigkeit läuft immer nur im Tempo der langsamsten Komponente", erklärt Thomas Rau vom Fachmagazin "PC Welt" in München.
Ein älterer PC beispielsweise könne die schnellen Daten voll ausbremsen. Daher müssen alle Bestandteile des heimischen Netzwerks mit den hohen Geschwindigkeiten und Datenraten kompatibel sein.
Laut Rau muss in den Geräten ein Modul mit mindestens 300 MBit/s oder besser noch mit 450 MBit/s verbaut sein. Leider findet man weder in der Produktinformation noch in der Gebrauchsanweisung einen Hinweis auf darauf. Deshalb sei ein Blick in den Geräte-Manager notwendig, um den Namen des Moduls zu erfahren und dessen Geschwindigkeitsstufe dann mittels Internetsuche selbst recherchieren zu können, sagt Rau. Bei PCs, die älter seien als drei Jahre, könne man in der Regel aber davon ausgehen, dass man einen USB-Stick als WLAN-Adapter benötige. Diese bekomme man beispielsweise von Belkin, Netgear oder Trendnet.
Beim Router unterscheiden sich Theorie und Praxis
Aber auch der WLAN-Router selbst muss mit dem High-Speed-Zugang mithalten können. "Es sind zwar noch nicht alle Hersteller auf den WLAN-Schnellzug aufgesprungen, aber dennoch hat man eine Auswahl", sagt Rau. Nach Angaben der Hersteller schaffen die derzeit schnellsten Router bis zu 900 MBit/s. "Diese Werte liegen allerdings weit entfernt von denen, die in der Praxis tatsächlich erreicht werden", betont der Experte.
Der Router von Netgear WNDR 4500 beispielsweise schaffe laut Hersteller 900 MBit/s - in der Praxis erreiche er allerdings nur 300 bis maximal 450 MBit/s. Laut Christian Just vom Fachmagazin "Computerbild" in Hamburg gilt als Faustregel, dass man ein Drittel bis maximal die Hälfte an Bandbreite von den Hersteller-Angaben abziehen könne. Wenn man ein 300-MBit/s-Gerät verwendet, sind das im Idealfall also 80 bis 150 MBit/s.
Dualband-Router für störungsfreies Funken
Um einen möglichst störungs- und ruckelfreien Empfang zu gewährleisten, sollte man den Router zudem möglichst zentral aufzustellen. "Es ist nicht ratsam, den Router in einem Regal, unter dem Schreibtisch oder hinter dem PC-Monitor aufzustellen", sagt Rau. Experte Just ergänzt, dass es bei einer Funkverbindung niemals eine Garantie für Störungsfreiheit gebe. Vor allem in Großstädten und Ballungszentren werde es eng im WLAN-Netz. Dort stören sich die Nutzer gegenseitig, da die meisten von ihnen die lizenzfreie Frequenz von 2,4 Gigahertz (GHz) nutzen. Hinzu kommen zahlreiche andere Störfaktoren wie beispielsweise Babyphones und Mikrowellen.
Aus diesem Grund kämen derzeit verstärkt Router auf den Markt, die zusätzlich zur 2,4-GHz-Frequenz auch auf der 5-GHz-Frequenz übertragen können. Allerdings seien die beiden Frequenzen nicht miteinander kompatibel, betont Just. So können Router, die auf 5 GHz funken, keinen Client erreichen, der nur Signale auf 2,4 GHz empfangen könne. Die Lösung seien hier Dualband-Router, die beides beherrschen - dazu gehören beispielsweise die Fritz!Box WLAN 7390, der Linksys E4200 oder der Netgear WNDR
Sicherheitsstandards beachten
In Sachen Sicherheit muss man sich bei den neuen, schnellen WLAN-Routern aber keine Sorgen machen, versichert Rau: "Die meisten Router unterstützen den Anwender beim Verschlüsseln der WLAN-Verbindung." Die Router von AVM, Belkin und Netgear seien ab Werk sicher, beim Linksys E4200 erledige der Installationsassistent die Verschlüsselung. Rau empfiehlt allerdings, bei der Anschaffung eines neuen WLAN-Routers darauf zu achten, dass dieser mit dem derzeit aktuellsten und sichersten Verschlüsselungsverfahren, dem WPA2 (Wi-Fi-Protected Access), ausgestattet ist.