Highspeed-Internet: BREKO regt Glasfaserpakt für Baden-Württemberg an

Baden-Württemberg auf drittletztem Platz bei Gigabit-Glasfaserverfügbarkeit

Laut Daten des Breitbandatlas von Ende 2021 liegt die Verfügbarkeit von schnellen FTTB/H-Anschlüssen mit Surfgeschwindigkeiten von 1 Gbit/s und mehr in Baden-Württemberg lediglich bei 7 Prozent. Das ist im Vergleich der Bundesländer der drittletzte Platz. Nur Thüringen mit 6 Prozent sowie das Saarland mit 3 Prozent weisen eine noch geringere Verfügbarkeit der schnellen Glasfaseranschlüsse auf. Dabei habe sich Baden-Württemberg laut BREKO-Geschäftsführer Dr. Stephan Albers früher als andere Bundesländer bei der Förderung des Glasfaserausbaus engagiert.

Öffentlich geförderter Ausbau dauert viel länger als eigenwirtschaftliche Projekte

In der Förderung liegt nach Angaben des BREKO auch einer der Gründe für das schlechte Vorankommen beim Glasfaserausbau. "Mit öffentlicher Förderung dauern Ausbauprojekte im Mittel fünf Jahre, eigenwirtschaftlich jedoch nur 18 Monate. Die 49 im Südwesten aktiven BREKO-Unternehmen priorisieren deshalb den eigenwirtschaftlichen Ausbau und setzen nur dort auf öffentliche Förderung, wo es nicht anders geht", erklärte der BREKO-Geschäftsführer.

Positive Reaktion der Landesregierung auf BREKO-Vorschlag

Albers schlug auf dem Glasfaserforum einen Glasfaserpakt für das südwestliche Bundesland vor. Im Rahmen eines solchen Paktes sollen sich Landesregierung, Kommunen und Unternehmen auf gemeinsame Ziele und Prioritäten beim Glasfaserausbau verständigen. Ein Vertreter der Landesregierung Baden-Würrtemberg bewertete den BREKO-Vorstoß positiv und regte an, noch im Mai bei einem gemeinsamen Treffen den Anstoß für die Ausarbeitung eines solchen Glasfaserpaktes zu geben.

Zusammenspiel aller Beteiligten wichtig für schnellen, flächendeckenden Glasfaserausbau

Wie ein flächendeckender Ausbau in der Praxis funktionieren kann, erläuterte auf dem Branchentreffen Manfred Maschek, Geschäftsführer der Breitbandversorgung Deutschland. "Das Erfolgsrezept für den flächendeckenden Ausbau des Neckar-Odenwald-Kreises ist die enge Zusammenarbeit und offene Kommunikation mit allen Beteiligten. Dies beginnt beim Landrat, den Genehmigungsbehörden, und reicht über die Kommunalverwaltung und alle Bürgermeister bis hin zu den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort."