Barcelona - Die weltweit führenden Handyproduzenten haben sich auf die Herstellung eines einheitlichen Ladegeräts für alle Mobiltelefone geeinigt. Bis zum Jahr 2012 solle die Mehrheit der Handys mit einem solchen universellen Adapter funktionieren, teilte die Industrievereinigung GSM Association (GSMA) am Dienstag mit. Bei den Modellen von 17 Herstellern soll der Strom demnach über einen sogenannten Mini-USB-Stecker übertragen werden.
Nach GSMA-Angaben wird das neue Ladegerät außerdem weniger
Energie verbrauchen. Zu den Herstellern, die die Adapter in Zukunft vereinheitlichen wollen, gehören neben dem Marktführer Nokia auch Sony Ericsson, Motorola und Samsung. Mit dabei sind zudem auch
T-Mobile und Vodafone.
Bislang unterscheiden sich die Adapter zwischen den Herstellern, manchmal sogar zwischen den einzelnen Modellen. Nach der Einigung könnten die Firmen ihre Telefone in Zukunft ohne Ladegeräte ausliefern, weil ein solches in den Haushalten schon vorhanden wäre. Das könnte den Herstellern dabei helfen, Kosten einzusparen. Zudem werden so Abfälle reduziert.
"Wir sind nicht offiziell unterrichtet worden, aber wenn die Industrie das bestätigt, würden wir es begrüßen", sagte ein Sprecher von EU-Industriekommissar Günter Verheugen. Die EU-Kommission hatte zuvor Druck auf die Hersteller ausgeübt. Verheugen sagte am Freitag in einem Interview mit der Deutschen Welle, seine Geduld mit den Herstellern sei am Ende. Sollte die Branche nicht zu einer freiwilligen Lösung finden, werde die EU die Vereinheitlichung der Ladegeräte vorschreiben.