Handy am Steuer: Minister fordert härtere Strafen
Stand: 13.06.2016
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Düsseldorf - Das Smartphone stellt zunehmend eine Gefahr im Straßenverkehr dar. Deswegen verlangt Innenminister Ralf Jäger (SPD) eine härtere Bestrafung für die Handynutzung am Steuer. Jäger erklärte am Samstag, dass er sich bei der kommenden Innenministersitzung für die entsprechende Neuerung der Straßenverkehrsordnung einsetzen will. Autofahrer, die bei 50 Stundenkilometern für nur zwei Sekunden eine SMS lesen, sind ungefähr 30 Meter blind unterwegs, sagte der SPD-Politiker laut eines Berichtes. Außerdem müsste auch dringlich die Abfassung geändert werden.
Neue Techniken noch nicht berücksichtigt
Laut Verkehrsordnung ist die Benutzung von Handys bei ausgeschaltetem Motor erlaubt. Neuerungen wie Start-Stopp-Automatik sowie Elektroantrieb würden noch nicht berücksichtigt und sorgten für Lücken in der Gesetzesanwendung, die "nicht länger hinnehmbar" seien, sagte Jäger. Die Begriffe "Smartphone" und "Tablet" müssten ebenfalls in den Text aufgenommen werden. Über das Thema hatte zunächst das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet.
Smartphone als Unfallursache
Für die NRW-Polizei ist das Handy am Steuer seit längerem ein Schwerpunkt bei der Verkehrsunfallbekämpfung. Mehr als 147 000 Handy-Sünder erwischten die Beamten im vergangenen Jahr. 339 Smartphones wurden bei schweren Verkehrsunfällen sichergestellt, weil der Verdacht bestand, dass sich die Fahrer dadurch hatten ablenken lassen.
Die Innenministerkonferenz findet von Mittwoch bis Freitag im saarländischen Mettlach-Orscholz statt.