Hacker stehlen Millionen Kundendaten eines Videospiele-Anbieters
Stand: 20.06.2011
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Tokio/Berlin - Erneut ist ein Videospiele-Anbieter ins Visier von Cyberkriminellen geraten: Dem japanischen Unternehmen Sega wurden Daten von fast 1,3 Millionen Kunden gestohlen. Es handele sich um Namen, Geburtstage, E-Mail-Adressen und verschlüsselte Passwörter, teilte Sega der Nachrichtenagentur Kyodo zufolge am Sonntag mit. Kreditkarten-Informationen seien aber nicht darunter. Die betroffenen Nutzer kämen vor allem aus Europa und Nordamerika. Die unbekannten Hacker hätten am Donnerstag eine Website der Londoner Tochter Sega Europe geknackt, über die Produkt-Neuigkeiten verteilt wurden.
Sega, ein traditionsreicher Games-Spezialist mit bekannten Figuren wie dem blaue Igel Sonic, ist schon der dritte japanische Spiele-Anbieter, der von Computerhackern heimgesucht wurde. Besonders schwer traf es Sony, wo sich unbekannte Angreifer Mitte April den Zugang zu mehr als 100 Millionen Kunden-Datensätzen verschafft hatten. Darunter können teilweise auch Kreditkarten-Informationen gewesen sein, auch wenn bisher keine Missbrauchsfälle bekanntgeworden sind.
Danach knackte die Hacker-Gruppe "Lulz Security" eine Website des Konkurrenten Nintendo - nach eigenen Angaben aber nur, um das Unternehmen auf eine Schwachstelle hinzuweisen. Auch Sega ist "LulzSec" wohlgesonnen: Über den Kurznachrichtendienst Twitter boten die Hacker dem Unternehmen an, die Angreifer zu finden.