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Große Preisunterschiede für mobile Datendienste im Ausland

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP

Berlin - Wer während des Urlaubs im Ausland mobil im Internet surfen will, der kann schnell in die Kostenfalle tappen. Die Preise, welche die Mobilfunkanbieter für mobile Datendienste im Ausland berechnen, fallen sehr unterschiedlich aus. Dies berichtet die Stiftung Warentest in ihrem aktuellen "Finanztest"-Heft. Die Tester haben die Preise von 40 Anbietern für Reisende innerhalb und außerhalb der EU verglichen.

Die höchsten Kosten lauern demnach beim Versand von E-Mails mit Urlaubsfotos im Anhang, wie die Untersuchung ergab. Versendet ein Reisender aus einem Land außerhalb der EU wie der Türkei oder der Schweiz munter Reisebilder, kann ihn dies unter Umständen schnell hunderte Euro kosten.

Innerhalb der EU sind die Anbieter verpflichtet, den Datenstrom zu stoppen, sobald monatliche Kosten von 59,50 Euro aufgelaufen sind. Dann können die Besitzer von internetfähigen Smartphones oder Handys nur noch telefonieren oder Kurznachrichten verschicken, aber keine weiteren Datenpakete mehr verschicken.

"Finanztest" zufolge berechnen die Anbieter für den Versand einer Datenmenge von einem Megabyte aus einem Nicht-EU-Land wie der Schweiz oder den USA Preise, die zwischen 2,49 Euro und 25,80 Euro schwanken. Innerhalb der EU liegen die Preise generell dichter beisammen, unterscheiden sich aber ebenfalls stark. Die billigsten Anbieter berechnen für ein Megabyte gerade einmal 0,49 Euro, während es bei den neun teuersten 19,80 Euro sind, wie die Zeitschrift schreibt. Das in der EU geltende monatliche Kostenlimit für den Datentransfer per Handy sei bei diesen Firmen mit drei verschickten Urlaubsfotos bereits komplett ausgeschöpft.

Die Europäische Kommission in Brüssel will in Kürze die Verbraucherpreise für den Datenversand per Handy, auch Datenroaming genannt, in der EU weiter deckeln. Das geht aus einem Entwurf vom Mai hervor. Den vorläufigen Plänen zufolge würde demnach ab Juli kommenden Jahres eine Obergrenze von 90 Cent plus Mehrwertsteuer pro Megabyte gelten; mit Mehrwertsteuer wären das in Deutschland rund 1,07 Euro. Das Limit soll dem Entwurf zufolge im Juli 2013 auf gut 83 Cent einschließlich Steuer sinken und im Juli 2014 auf rund 60 Cent. Derzeit sind in der EU nur die Großhandelspreise für das Datenroaming reguliert, nicht die Endkundenpreise. Für diese greift lediglich die monatliche Mengenbegrenzung.

Urlauber sollten aber nicht nur beim Versenden von Daten vorsichtig sein, sondern auch die Kosten für normale Handygespräche im Auge haben. Außerhalb der EU fallen neben den Internet-Kosten auch die Preise fürs Telefonieren sehr unterschiedlich aus. Für einen Anruf in den USA verlangt der teuerste Anbieter laut "Finanztest" beispielsweise knapp drei Euro pro Minute. Transparenter und bald auch günstiger gestalteten sich dagegen die Telefontarife für Gespräche im EU-Ausland. Dort greift ab 1. Juli eine Regelung, wonach Auslandsgespräche von einem EU-Land in ein anderes maximal 41 Cent je Minute kosten dürfen.