Googles neues Betriebssystem Chrome nur auf neuen Rechnern
Stand: 20.11.2009
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Mountain View - Der Internetriese Google hat erstmals Einzelheiten seines neuen Computer-Betriebssystems Chrome OS vorgestellt. Der Suchmaschinenspezialist machte am Donnerstagabend den Quellcode des Betriebssystems öffentlich und rief die Entwickler-Gemeinde zur Mitarbeit auf. Die Software wird jedoch erst in einem Jahr marktreif sein, wie das Unternehmen in Mountain View ankündigte. Googles Vorstoß wird in der Branche als direkter Angriff auf den weltgrößten Softwarekonzern Microsoft gewertet.
Chrome OS sei als "schnelles Leichtgewicht" angelegt, erklärte der Konzern. Das neue Betriebssystem soll zunächst auf den derzeit populären Mini-Notebooks laufen, langfristig aber auf allen Geräten. Die Software ist kostenlos. Nutzer können sie jedoch nicht herunterladen und auf ihrem Rechner installieren, sondern müssen sich einen neuen Rechner mit vorinstallierter Software kaufen.
Beim Vertrieb will der Konzern aus Kalifornien mit Herstellern und dem Handel zusammenarbeiten. Google verspricht einen hohen Sicherheitsstandard - beispielsweise dadurch, dass alle Anwendungen in separaten Prozessen ablaufen.
PCs mit dem neuen Betriebssystem sind nach Angaben des Konzerns binnen weniger Sekunden startklar. Alle Programme arbeiten Internet-basiert. Dateien wie Textdokumente oder Videos speichert das System nicht auf der lokalen Festplatte, sondern verschlüsselt auf Servern im Internet. Der Kern von Chrome OS basiert auf dem offenen Betriebssystem Linux, während die Benutzeroberfläche dem Google-Browser Chrome stark ähnelt.
Google hatte das Betriebssystem im Juli angekündigt. Experten bewerten den Schritt als Angriff auf den Erzrivalen Microsoft, dessen Windows-Software auf mehr als 95 Prozent aller PCs läuft und die Haupteinnahmequelle des Herstellers ist. Chrome OS werde eines Tages auf Millionen von Rechnern laufen, sagte Google-Chef Eric Schmidt.
Google kündigte zudem Neuerungen bei seinem Web-Browser Chrome an. Bis Jahresende sei das Programm auch für Mac-Computer und bald auch für Linux-Systeme erhältlich. Bislang gibt das Programm nur für IBM-PCs. Zudem sei es bald möglich, Erweiterungen - sogenannte Add-Ons - zu integrieren. Chrome hat nach Google-Angaben mittlerweile 40 Millionen Nutzer.