Google will doch keine eigene Satelliten-Flotte
Stand: 11.01.2017
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Mountain View - Vor zwei Jahren übernahm Google einen Hersteller von Kamera-Satelliten für eine halbe Milliarde Dollar. Laut Berichten soll das Unternehmen wieder verkauft werden. Als Käufer sei der Konkurrent Planet im Gespräch, berichteten der Finanzdienst Bloomberg und das "Wall Street Journal" am Montag und Dienstag unter Berufung auf informierte Personen. Das Start-up entwickelt ebenfalls kleine Satelliten.
Die Satelliten der von Google im Sommer 2014 gekauften Firma Skybox bieten Kunden die Möglichkeit, gewünschte Gebiete mit detailreichen Fotos und 90 Sekunden langen Videos zu beobachten. Der Zukauf hatte seinerzeit die Sorgen von Google-Kritikern gestärkt, bei dem Internet-Konzern könnten noch mehr Daten landen. Google griff für seine Kartendienste davor hauptsächlich auf Satelliten-Bilder anderer Anbieter zurück.
Skybox wurde bei Google in Terra Bella umbenannt und startete mehrere Satelliten. Die Firma wollte ursprünglich rund zwei Dutzend Satelliten für eine weitreichende Abdeckung ins All bringen. Google habe inzwischen aber entschieden, dass es doch günstiger sei, Bildmaterial zu kaufen, statt eine eigene Satelliten-Flotte zu betreiben, schrieb das "Wall Street Journal".
Der Internet-Konzern schraubte zuletzt einige Projekte zurück, um Kosten zu sparen, unter anderem das Geschäft mit Glasfaser-Leitungen. Bei der Google-Mutter Alphabet kommen die Gewinne nach wie vor hauptsächlich aus Online-Werbung, während die neuen Geschäftsbereiche vor allem Kosten verursachen.