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Google präsentiert Bezahlsystem "One Pass"

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dapd

Berlin - Der Internetriese Google hat gemeinsam mit Medienunternehmen ein neues Bezahlsystem für Abonnements und Artikel im Netz präsentiert. Dies teilte Google am Mittwoch mit. Das Angebot heißt "One Pass" und soll den Medienhäusern helfen, mit ihren Angeboten im Netz Geld zu verdienen. Die Besucher von Verlagsangeboten können durch einmaliges Einloggen sämtliche Inhalte einfach und nutzerfreundlich kaufen.

Das Bezahlsystem startet in Kooperation mit Medienunternehmen auf der ganzen Welt - unter ihnen der Axel-Springer-Verlag, der "Stern" und "Focus Online". "One Pass" sollte noch am Mittwoch auf einigen Websites eingeführt werden, kündigte Google-Manager Madhav Chinnappa in einer Telefonkonferenz an.

Einmal Einloggen genügt

Das Modell gestaltet sich nach der Beschreibung von Chinnappa folgendermaßen: Wenn ein Nutzer einen Online-Artikel lesen will, kann er zunächst eine kurze Vorschau erhalten. Wenn er dann den gesamten Inhalt lesen will, muss er sich für eine Bezahlmöglichkeit wie Abonnement oder Einmalzahlung entscheiden und wickelt dies über einen Google-Login ab. Anschließend kann er zu dem freigeschalteten Artikel zurückgehen. Einmaliges Einloggen reicht, um auf diese Weise verschiedene Angebote zu kaufen.

"Google One Pass" diene den Herausgebern als Werkzeug zur Authentifizierung der Nutzer, zur Abwicklung von Verkäufen und zum Management von Abonnements, sagte Chinnappa weiter. Grundsätzlich sei das System offen für jede Plattform, biete sich also sowohl für die Bezahlung von Anwendungen, sogenannten Apps, als auch für die von herkömmlichen Websites an. Anders als beispielsweise der Appstore von Apple sei "Google One Pass" mehr ein Instrument zum Verwalten als ein Marktplatz.

Google will ein Zehntel der Einnahmen

Google soll für seinen Service zehn Prozent der Einnahmen erhalten, bei den Medienunternehmen soll mit 90 Prozent der Großteil verbleiben. "Google One Pass" sei Teil eines Experiments zur Bezahlung im Internet, betonte Chinnappa. "Niemand weiß, was funktioniert und was nicht." Ob die beteiligten Unternehmen durch das neue Instrument in Zukunft mehr Inhalte kostenpflichtig bereitstellen werden, konnte er noch nicht sagen.

Oliver Ebert von "Focus Online" sprach ebenfalls von einem Experiment. "Das System ermöglicht uns eine nutzerfreundliche und kostengünstige Möglichkeit, den Wert unserer journalistischen Leistung in bestimmten Themenbereichen zusätzlich zur herkömmlichen Werbefinanzierung zu verdeutlichen."