Google: Neue Beschwerde wegen unfairem Wettbewerb
Stand: 27.04.2016
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New York - Erst kürzlich gab es eine Einigung zwischen dem Suchmaschinen-Riese und Microsoft. Beide Unternehmen wollen sich nicht mehr gegenseitig bei Aufsichtsbehörden melden. Doch es fühlen sich noch andere Medienfirmen von Google auf den Schlips getreten. Dieses Mal hat die Fotoagentur Getty eine Beschwerde bei der EU-Kommission wegen unfairen Wettbewerbs eingelegt. Die Beschwerde geht zurück auf das Jahr 2013 als Google seine Bildersuche verändert hat. Die angezeigten Bilder nehmen Benutzern den Ansporn, die Websites selber zu besuchen. Doch damit nicht genug. Getty erklärte außerdem, dass Google durch die Möglichkeit seiner Bilder-Downloads die Piraterie fördere. Die Fotoagentur wollte ihren Aufschlag am Mittwoch nicht erläutern.
Google in Monopol-Stellung
Mit den Änderungen in der Bildersuche habe Google die Rolle als dominierende Internet-Suchmaschine gestärkt und bestimme in einer Monopol-Situation über den Datenverkehr zu Websites, die Aktivität der Nutzer und die Werbe-Ausgaben, kritisierte Getty. Die Agentur hatte sich bereits im Zuge der langjährigen europäischen Kartellermittlungen gegen Google als interessierte Partei geäußert.
Erst vor zehn Tagen wurde bekannt, dass auch der Medienriese News Corp. gegen Google in Brüssel vorgeht. Laut Medienberichten kritisiert der Konzern von Rupert Murdoch, dass kleine Inhalte-Fragmente auf Google-Seiten den Medien Umsatz kosteten, weil sie Nutzer davon abhielten, die Verlagswebsites aufzusuchen. Die EU-Kommission bestätigte lediglich den Eingang der Beschwerde gegen Google, äußerte sich aber nicht zu den Inhalten.
EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hatte Google vergangene Woche einen Missbrauch der Marktdominanz beim meistbenutzten Smartphone-System Android vorgeworfen. Bereits vor einem Jahr war die Kommission zu dem Schluss gekommen, Google bevorzuge bei der Shopping-Suche eigene Angebote zum Nachteil von Konkurrenten. Der Internetkonzern weist die Vorwürfe zurück.