Google-Manager: Erstes Android-Handy war nicht ausgereift
Stand: 02.04.2009
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Mountain View - Google ist mit hohen Erwartungen in den Mobilfunk-Markt eingestiegen - nun räumt der Chef der Handysparte jedoch ein, dass der Start holprig war. Das unter Googles Führung entwickelte Betriebssystem Android sei anfangs eher eine "Version 0.8" denn eine ausgereifte "Version 1.0" gewesen, sagte Andy Rubin in Mountain View. Der taiwanesische Hersteller HTC hatte im Februar das Smartphone G1 mit Android-Software auch in Deutschland auf den Markt gebracht, das derzeit T-Mobile exklusiv vermarktet. Nach mehreren Updates sei das Betriebssystem aber mittlerweile "sehr solide", so Rubin.
Der Internet-Konzern hatte im November 2007 eine Industriegruppe gegründet, die das offene Betriebssystem entwickelt. Es ist vor allem für Smartphones - also die Kombination aus Handy und Mini-Computer - gedacht. Der Quellcode von Android ist offen, Software-Entwickler können ihn kostenlos verwenden und weiterentwickeln. Google will damit seine Dienste wie die Internet-Suche auch auf mobilen Geräten verbreiten und so Werbeeinnahmen erzielen. Nach Angaben von HTC wurden allein im vergangenen Jahr nach dem US-Start im November mehr als eine Million G1-Geräte verkauft. Im April bringt Vodafone mit dem HTC Magic das zweite Android-Handy auf den Markt.
Die Zahl der unterschiedlichen Android-Modelle ist bisher hinter den Erwartungen vieler Experten zurückgeblieben. "Die Hersteller müssen ihre Prozesse verändern", begründete Rubin die Verzögerung in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. "Sie bekommen kein 100-prozentig produktionsfertiges Betriebssystem." Es sei notwendig, in die Anpassung der Software zu investieren. Da keine Gebühren für Android anfallen, fielen die Kosten aber trotzdem um rund 20 Prozent niedriger aus als bei einem lizenzierten Betriebssystem.
Rubin betonte, dass Google schon mit dem G1 sein Ziel erreicht habe, die Nutzung seiner Dienste per Handy zu steigern. Das Unternehmen bette Angebote wie die Suche und den Mail-Dienst Gmail direkt in das System ein und erreiche die Konsumenten damit besser. "Auf dem G1 klebt außerdem das Google-Logo, daher haben sich viele Enthusiasten das Gerät gekauft", sagte Rubin.