Google-Europachef: "Wir achten die Privatsphäre der Menschen"
Stand: 20.08.2010
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP
Berlin - Die scharfe Kritik an dem Straßenbilderdienst Street View hat der Google-Europachef Philipp Schindler zurückgewiesen. "Wir achten die Privatsphäre der Menschen sehr. Etwas öffentlicheres als Häuserfassaden gibt es jedoch nicht", sagte Schindler gegenüber der "Bild"-Zeitung.
Zudem biete Google in Deutschland Regeln für Street View an, die es in anderen Ländern gar nicht gebe, betonte er unter Verweis auf die Widerspruchsmöglichkeit vor dem Start des Dienstes.
Schindler sagte, dass Google bereits seit langem Gespräche mit Datenschützern führe. 2009 habe sich der Konzern mit ihnen auf Maßnahmen geeinigt, "um auf die Bedürfnisse der Deutschen wegen Street View besonders einzugehen". Einen möglichen Missbrauch der Straßenbilder etwa durch Einbrecher hält der Google-Europachef für unwahrscheinlich. Es gebe in keinem der bislang 23 Länder mit Street View einen Anstieg der Kriminalitätsrate. "Wir zeigen nur die Dinge, die jeder beim Spazieren durch eine Straße sehen kann", sagte Schindler. Kein Mensch müsse sich vor Street View fürchten.
Die Verlängerung der Widerspruchfrist um vier Wochen begründete der Google-Manager als Reaktion auf die Kritik der Kunden: "Wir nehmen die Sorgen extrem ernst." Auf Druck von Verbraucherschützern und der Politik gibt Google Hausbesitzern und Mieter nun insgesamt acht Wochen lang bis zum 15. Oktober Zeit, auch über das Internet Einspruch dagegen einzulegen, dass ihr Haus bei Street View gezeigt wird. Sie können ihre Immobilie bei dem Straßenbilderdienst unkenntlich machen lassen, bevor Street View wie angekündigt zum Jahresende auch in Deutschland in zunächst 20 Städten an den Start geht.
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