Google droht Gründern von chinesischem Google-Imitat mit Klage
Stand: 10.02.2010
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Peking - Der US-Suchmaschinengigant Google droht einem Imitat seiner chinesischen Suchmaschine namens "Goojje" mit einer Unterlassungsklage. Die Anwälte bemängeln Urheberrechtsverletzungen, wie die chinesische Zeitung "Global Times" am Dienstag berichtete. Die Gründer von "Goojje" wiesen die Vorwürfe zurück. Die Nutzer wüssten sehr wohl über den Unterschied zwischen den beiden Webseiten Bescheid. Es gebe auch keine kommerziellen Interessen. Lukrative Werbeangebote seien abgelehnt worden, hieß es.
Eigentlich war "Goojje" (Chinesisch: Gujie) auch aus Sympathie über Google entstanden. Die Suchmaschine vermischt die Ergebnisse der chinesischen Suchmaschine google.cn mit denen ihres großen Konkurrenten Baidu. Die Webseite stellt sich in Anlehnung an das chinesische Wort "Jiejie" praktisch als "große Schwester" von Google vor, das auf Chinesisch "Guge" genannt wird. Die Endung erinnert an "Gege", den großen Bruder.
Die Idee zu "Goojje" war im Januar unter Freunden entstanden, als der US-Internetkonzern angekündigt hatte, sich in China nicht mehr selbst zensieren zu wollen und dafür auch einen Rückzug aus dem Wachstumsmarkt in Kauf zu nehmen. Unter dem Logo stand damals "Der Bruder geht weg ... aber die Schwester wird ihn vermissen". Als Google seinen Schritt wegen der noch laufenden Gespräche mit den chinesischen Behörden vorerst hinauszögerte, hieß es plötzlich: "Der Bruder bleibt wegen der Schwester."
Der chinesische Google-Konkurrent Baidu erklärte, das Unternehmen habe nicht die Absicht, juristisch gegen "Goojje" vorzugehen. Das Design der "Goojje"-Webseite ähnelt stark der Suchmaschine von Google, doch taucht auch eine blaue Pfote, das Markenzeichen von Baidu, im Schriftzug auf. Zehntausende von Internetnutzern besuchen die Seite täglich, die sich wachsender Popularität erfreut.