Glasfaser: Vodafone kann FTTH-Anschlüsse der Telekom nutzen
Stand: 04.07.2022
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Die Deutsche Telekom und Vodafone sind zwar Wettbewerber, arbeiten aber auch seit vielen Jahren im Festnetz zusammen. Bereits seit 2013 vermarktet Vodafone VDSL-Anschlüsse der Telekom. In der vergangenen Woche teilte die Telekom mit, dass sich der Bonner Konzern und Vodafone auf die Details auch zur Glasfasernutzung geeinigt haben. Vodafone erhält erstmals Zugriff auf die FTTH-Anschlüsse der Telekom. Diese bieten eine Download-Geschwindigkeit von bis zu 1 Gbit/s.
Vertrag über zehn Jahre für Zugriff auf VDSL und FTTH
Beide Unternehmen haben einen neuen Vertrag über zehn Jahre zur Nutzung von VDSL und FTTH geschlossen. Auf die Nutzung von Glasfaser der Telekom hatten sich beide Partner bereits Ende 2020 grundsätzlich geeinigt. Ein entsprechender Produktvertrag sei in den vergangenen Monaten verhandelt worden. Darin werden etwa die Leistungen des Glasfaserproduktes wie Bandbreiten und Bestellprozesse geregelt. Festgelegt wurde auch, welche Informationen die Telekom den Carriern zu Verfügbarkeit und Ausbaustand liefern muss.
Telekom-Glasfasernetz wird besser ausgelastet
Sowohl die Telekom als auch Vodafone profitieren von der Vereinbarung. Die Telekom kann die Auslastung ihres Glasfaseranschlusses erhöhen. Vodafone kann Kunden schnelle Glasfaseranschlüsse anbieten, etwa an Adressen, wo kein Gigabit-Internet per Kabelnetz verfügbar ist. Telekom-Deutschlandchef Srini Gopalan nannte die auf Open Access basierende freiwillige, kommerzielle Einigung mit Vodafone einen Meilenstein für den Glasfaserausbau in Deutschland. Im Februar dieses Jahres hatte die Telekom sich bereits mit 1&1 auf eine Nutzung ihres Glasfasernetzes geeinigt. Eine generelle Einigung über die Nutzung von VDSL- und FTTH-Anschlüssen für die nächsten zehn Jahre gebe es zudem auch mit Telefónica Deutschland.
Vermarktung von FTTH für weitere Viertelmillion Haushalte
Aktuell können bundesweit 3,6 Millionen Haushalte technisch einen Glasfaser-Anschluss der Telekom erhalten. Anfang Juli hatte der Festnetzanbieter die Vermarktung von Glasfaser für weitere 250.000 Haushalten in 51 weiteren Kommunen gestartet.
Dazu zählen diese Orte:
- Attendorn, Aue-Bad Schlema, Bad Freienwalde, Bad König, Bad Oeynhausen, Baesweiler, Bautzen, Bestensee, Bottrop, Braunschweig, Bremen, Burgdorf, Darmstadt, Daun, Döbeln, Düsseldorf, Erbach, Erndtebrück, Eschborn, Frankfurt a. M., Freudenberg,
- Hattingen, Hessisch Lichtenau, Leipzig, Linsenhofen, Lübeck, Ludwigsburg, Ludwigshafen, Magdeburg, Michelstadt, Minden, Möglingen, Much, Neu Wulmstorf, Neuhausen auf den Fildern, Neunkirchen-Seelscheid, Nordhorn, Oldenburg,
- Reichenbach an der Fils, Remagen, Rosbach vor der Höhe, Rothenburg ob der Tauber, Rott am Inn, Salzgitter, Schönaich, Springe, Steinenbronn, Stuttgart, Waltrop, Wernau und Wuppertal.
Neben einem Download von bis zu 1 Gbit/s sollen beim Upload bis zu 200 Mbit/s möglich sein. Der Bau soll in Kürze beginnen, erste Kunden sollen noch 2022 die neuen FTTH-Anschlüsse der Telekom nutzen können.