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Glasfaser für über 13 Millionen Kunden in Deutschland verfügbar

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Die Bundesnetzagentur hat ihren aktuellen Jahresbericht vorgelegt, in dem die Bonner Regulierungsbehörde auch Zahlen zum Stand des Glasfaserausbaus in Deutschland liefert. Insgesamt seien von den Unternehmen 13,1 Milliarden Euro in den deutschen Telekommunikationsmarkt investiert worden, ein Plus von 1,6 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr. Der Schwerpunkt lag im Festnetz auf dem Glasfaserausbau sowie im Mobilfunk auf dem 5G-Ausbau.

71 Prozent der aktiven Glasfaseranschlüsse entfallen auf FTTH

Für Ende 2022 kommt die Bundesnetzagentur auf 3,4 Millionen aktive Glasfaseranschlüsse über die Zugangsvarianten FTTH (Glasfaser bis in die Wohnung) und FTTB (Glasfaser bis ins Gebäude). Im Vergleich zu Ende 2021 seien dies rund 800.000 mehr aktive Glasfaseranschlüsse. Auf FTTH entfielen laut der Behörde 2,4 Millionen Anschlüsse (71 Prozent), rund 1,0 Millionen der Anschlüsse (29 Prozent) wurden per FTTB realisiert.

Glasfaserverfügbarkeit steigt: FTTH/B für 13,1 Millionen Endkunden

Technisch versorgbar bzw. mit Glasfaser erreichbar (Homes Passed) waren laut der Bundesnetzagentur Ende 2022 rund 13,1 Millionen Endkunden in Deutschland. Das sind 4,2 Millionen mehr verfügbare Glasfaseranschlüsse als noch 2021. Verfügbar heißt aber nicht, dass die Kunden auch direkt anschließbar sind. Teils führen Glasfaserleitungen nur am Haus der Kunden vorbei, das Gebäude selbst ist aber noch nicht angebunden. Der Anteil der aktiven FTTH/FTTB-Anschlüsse an allen aktiven Breitbandanschlüssen hierzulande sei zum Ende des vergangenen Jahres von 7,1 Prozent 2021 auf 9,1 Prozent gestiegen. Die Regulierungsbehörde sieht als einen Grund für die noch vergleichsweise geringe Verbreitung von Glasfaser die hohe Versorgung mit bestehenden VDSL-Anschlüssen und mit Kabelinternet. Für die kommenden Jahre geht die Bundesnetzagentur aber von einer deutlichen Erhöhung des Anteils der Glasfaseranschlüsse aus.

Datenvolumen im Festnetz und Mobilfunk legt weiter zu

Sowohl im Festnetz als auch im Mobilfunknetz sei das Datenvolumen weiter gestiegen. In den Festnetzen seien 2022 insgesamt 121 Milliarden Gigabyte (GB) an Daten übertragen worden. Nach Angaben der Behörde lege das verbrauchte Datenvolumen seit 2019 etwa um rund 20 Milliarden GB pro Jahr zu.

In den Mobilfunknetzen klettere das Datenvolumen von 5,457 Millionen GB im Jahr 2021 um 23 Prozent auf 6,714 Millionen Ende 2022. Mit 94 Prozent fand der Großteil des Datenverkehrs über LTE-Netze statt. Die Gesprächsminuten über Festnetze sind 2022 nach dem Ende der Pandemie auf rund 80 Milliarden gesunken. Zum Vergleich: Im ersten Pandemie-Jahr 2020 stieg das Gesprächsvolumen über Festnetze auf rund 104 Milliarden Gesprächsminuten.

Sprachtelefonie im Festnetz geht zurück - viele Telefonate über Messenger und Videokonferenzdienste

Über Mobilfunknetze in Deutschland seien 2022 rund 159 Milliarden abgehende Gesprächsminuten geführt worden. Umgerechnet je SIM-Karte entspricht dies etwa 126 Minuten monatlich. Konkret wurden knapp doppelt so viele Gesprächsminuten über mobile Endgeräte als über das Festnetz genutzt. Die Netzagentur gibt als Gründe unter anderem eine verbesserte Sprachqualität und Netzabdeckung an. Auch attraktive Flatrates hätten dazu beigetragen.

Erstmals veröffentlichte die Bundesnetzagentur zudem Daten zur Nutzung von Messenger- und Videokonferenzdiensten. Deutsche Nutzer haben demnach 2022 mindestens 121 Milliarden Sprachtelefonie-Minuten sowie 143 Milliarden Videotelefonie-Minuten über solche Dienste geführt. Das ist deutlich mehr als das Telefonievolumen im klassischen Festnetz.