Glasfaser für ganz Schleswig-Holstein aus unwirksamen Steuergeldern
Stand: 07.10.2016
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg - Jährlich versanden Millionen an Steuergeldern in öffentlichen IT-Projekten und der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung. Dabei werden gerade beim Glasfaserausbau dringend Gelder benötigt. Mit den unwirksam eingesetzten Steuergeldern ließe sich der komplette Glasfaserausbau Schleswig-Holsteins abdecken.
Gelder würden für 1,5 Millionen Glasfaseranschlüsse ausreichen
Ein aktueller Fall aus dem Schwarzbuch „Die öffentliche Verschwendung 2016/17“ vom Bund Steuerzahler Deutschland zeigt, dass bei öffentlichen Digitalisierungs-Projekten jährlich 3 Milliarden Euro zu viel an Steuergeldern ausgegeben werden. Doch gerade für den stockenden Breitbandausbau wird dringend Kapital benötigt, denn Deutschland liegt hier im europäischen Vergleich deutlich zurück. Dabei könnten unwirksam eingesetzte Steuergelder direkt in den Breitbandausbau fließen. Die Kosten für einen Glasfaseranschluss liegen nach Angaben des Bundesverbandes Breitbandkommunikation rechnerisch bei knapp 2.000 Euro. Somit könnten mit 3 Milliarden Euro 1,5 Millionen Haushalte mit schnellem Internet versorgt werden – das entspricht etwa der Gesamtzahl der Haushalte des Bundeslandes Schleswig-Holstein.
Highspeed trotz Digitaler Agenda noch nicht überall
Der Ausbau von schnellem Breitbandinternet in Deutschland geht vielerorts nur langsam voran. Dabei hat die Bundesregierung ein ambitioniertes Ziel formuliert: Bis 2018 sollen flächendeckend – also auch in ländlichen Regionen – Leitungen mit 50 Megabit in der Sekunde zur Verfügung stehen. Insgesamt soll der Ausbau mit 2,7 Milliarden Euro unterstützt werden und wäre also durchaus bezahlbar: Der Betrag könnte durch die oben genannten Einsparungen bei der digitalen Verwaltung gedeckt werden.
„Die Investition in ein zukunftsfähiges Glasfasernetz ist dabei dringend erforderlich. Nur so kann das wachsende Datenvolumen verarbeitet werden“, sagt Christian Schiele, Chief Product Officer Telecommunications bei Verivox. „Verbrauchern sollte eine entsprechende Internetbandbreite als Grundversorgung ermöglicht werden. 16 Megabit in der Sekunde – oder sogar weniger – sind einfach nicht mehr zeitgemäß.“ Glasfaserleitungen erreichen theoretisch Übertragungsgeschwindigkeiten bis zu 1.000 Mbit/s, DSL oder VDSL bis zu 100 und Kabel-Internet bis zu 400 Mbit/s.