Gigabit-Internet: Verfügbarkeit in Deutschland mit großen Unterschieden
Stand: 21.02.2022
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Die Verfügbarkeit von schnellen Breitbandanschlüssen für private Haushalte ist im vergangenen Jahr weiter gestiegen. Unterschiede in der Verfügbarkeit gibt es aber weiterhin nicht nur zwischen Stadt und Land, sondern auch zwischen den Bundesländern. Das geht aus der vom Bundesministerium für Verkehr und Digitales im Januar 2022 veröffentlichten Studie "Digitalisierung der Wirtschaft in Deutschland" hervor.
Internet mit mindestens 1 Gbit/s bundesweit für fast 60 Prozent aller Haushalte verfügbar
Mit Blick auf ganz Deutschland ist die Verfügbarkeit von Gigabit-Internet von 43,1 Prozent aller Haushalte im Jahr 2020 auf 59,2 Prozent im vergangenen Jahr gestiegen. Spitzenreiter bleibt wie 2020 auch 2021 die Gruppe der nördlichen Bundesländer mit Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Dort wurde 2021 eine Verfügbarkeit von 72,4 Prozent erreicht, 2020 lag diese bei 64,4 Prozent.
Stark verbessert hat sich die Buchungsmöglichkeit für gigabitfähige Internetanschlüsse in den süddeutschen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg. Noch 2020 konnten erst 33,2 Prozent aller Haushalte bei Bedarf einen Festnetzanschluss mit mindestens 1 Gbit/s buchen, 2021 kletterte die Verfügbarkeit auf 58,9 Prozent.
Ostdeutsche Bundesländer hinken bei Gigabit-Verfügbarkeit hinterher
Knapp davor liegt mit 59,8 Prozent die Verfügbarkeit der Highspeed-Anschlüsse in den westdeutschen Bundesländern Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland. 2020 wurde eine Verfügbarkeit von 42,9 Prozent ermittelt.
Weiterhin weniger als die Hälfte der privaten Haushalte können in den ostdeutschen Bundesländern Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit Gigabit-Speed surfen. Dennoch legte in diesen Regionen die Gigabit-Verfügbarkeit innerhalb eines Jahres von 39,8 Prozent um über 8 Prozent auf 48,2 Prozent zu.
Gigabit-Internet nur für gut ein Drittel der Haushalte in sehr ländlichen Regionen
Die schnellen Breitbandanschlüsse sind vor allem in den großen städtischen Agglomerationen zu finden. Innerhalb von zwölf Monaten stieg die Verfügbarkeit für private Haushalte dort von 72,2 Prozent auf 83,2 Prozent. In Kernstädten ist Gigabit-Internet für fast drei Viertel der Haushalte (73 Prozent) verfügbar.
Fast verdoppelt hat sich die Verfügbarkeit in hochverdichteten bzw. verdichteten ländlichen Räumen: Laut der Studie gab es einen Sprung von 28 Prozent bzw. 25,1 Prozent im Jahr 2020 auf 53,8 Prozent bzw. 46,9 Prozent im vergangenen Jahr. In geringverdichteten ländlichen Räumen ist Gigabit-Internet dagegen erst für gut ein Drittel der Haushalte (34,8 Prozent) verfügbar – immerhin aber ein Anstieg von rund zehn Prozent gegenüber 2020.
- OECD: Glasfaser wächst rasant - DSL in vielen Ländern rückläufig
- Vodafone: Gigabit-Internet per Kabel wieder für unter 40 Euro
- Vodafone: Rund 1,3 Millionen Kabelkunden nutzen Gigabit-Tarif
- Internet-Geschwindigkeit: Deutschland weltweit auf Platz 38
- Gigabit-Internet: So viel kostet Surfen mit 1 Gbit/s