Gebühren fürs neue Antennenfernsehen – lohnt sich das?
Stand: 10.02.2017
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg - Am 29. März wird das bisherige Antennenfernsehen abgestellt. Dann wird Privatfernsehen nur noch über Satellit kostenlos verfügbar sein. Verbraucher, die weiterhin per Antenne fernsehen möchten, müssen künftig für RTL, ProSiebenSat1 & Co. bezahlen.
Lohnt sich deshalb der Umstieg auf eine andere TV-Technologie? Die Tarifexperten von Verivox zeigen: Antennenfernsehen bleibt gleichwohl für viele Verbraucher interessant.
Zusatzkosten: 5,75 Euro für Privatsender
Das neue Antennenfernsehen DVB-T2 bringt eine deutliche Leistungssteigerung: Programme werden in HD-Qualität ausgestrahlt, die Zahl der Sender wächst und der Empfang verbessert sich. Der Programmanbieter Freenet TV stellt insgesamt 40 private HD-Sender zur Verfügung. Dafür fallen monatlich Gebühren in Höhe von 5,75 Euro an. Die öffentlich-rechtlichen Sender sind kostenfrei. Wer keine privaten Kanäle schauen möchte, zahlt also (außer dem Rundfunkbeitrag) weiterhin nichts fürs Antennenfernsehen.
Um den neuen DVB-T-Standard zu empfangen, benötigen Verbraucher zudem ein kompatibles Empfangsteil – entweder im Fernsehgerät oder im Receiver. Gute Receiver gibt es ab 70 Euro. Bisher verwendete Antennen können weitergenutzt werden. „Auch wenn gebührenpflichtiges Antennenfernsehen für Verbraucher neu ist – die Kosten bleiben vergleichsweise fair“, sagt Christian Schiele, Chief Product Officer Telecommunications bei Verivox. „Privatsender und gerade HD-Inhalte lassen sich die Anbieter erfahrungsgemäß etwas kosten. Das zeigt auch der Vergleich mit den übrigen Angeboten am Fernsehmarkt.“
Zwei von drei TV-Standards sind teurer als DVB-T2
Verbraucher mit Kabelfernsehen zahlen für ihren TV-Anschluss monatlich je nach Anbieter zwischen 17 Euro (Tele Columbus) und 21 Euro (Unitymedia). In den Standardpaketen sind rund 100 digitale und etwa 20 HD-Sender empfangbar; weitere kosten extra.
Internetfernsehen der DSL-Anbieter gibt es ab etwa 10 Euro im Monat (z. B. Telekom Entertain). Zusätzliche Kosten entstehen, weil für HD-Programme ein breitbandiger Internetanschluss mit mindestens 16 Megabit pro Sekunde vorausgesetzt wird und das TV-Angebot zudem in Kombination mit einem DSL-Tarif gebucht werden muss. Vorteile von IPTV sind Komfortfunktionen wie zeitversetztes Fernsehen. Bei TV-Streaming-Sendern wie Magine oder Zattoo ist Fernsehen generell kostenlos empfangbar. Doch auch hier werden für zusätzliche Privat- oder HD-Sender 7 Euro monatlich fällig.
Ein klarer Kostenvorteil liegt beim Satellitenfernsehen: Hier haben Verbraucher keinerlei monatliche Fixkosten. Die Senderauswahl ist riesig und enthält die privaten Sender zumindest in SD. Die meisten großen Privatsender in HD kosten im Paket 5 Euro monatlich. Kosten entstehen ansonsten lediglich bei Anschaffung und Installation der Satellitenschüssel (zusammen ab 200 Euro).
Antennenfernsehen weiterhin gute Alternative
Nur Satellitenfernsehen ist also günstiger als der neue Antennenstandard. DVB-T2 bildet deshalb weiterhin eine gute Alternative zu den übrigen TV-Technologien Kabel, Satellit und IP. Wer bisher schon DVB-T nutzt und größere Umstellungen vermeiden möchte, muss demnach nicht über einen Wechsel der TV-Technologie nachdenken.