Hamburg - Die Verhandlungen über das DSL-Geschäft der freenet AG dauern an. Die Sparte stehe weiterhin zum Verkauf, sagte der Investor-Relations-Leiter Andreas Neumann am Donnerstag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Die Gespräche seien nie abgebrochen worden. Zu Börsen-Spekulationen über eine mögliche Einigung wollte sich Neumann nicht äußern. Zuvor hatten solche Gerüchte an der Börse die Runde gemacht. Die Aktie reagierte mit einem Kurssprung von 4,47 Prozent auf 3,97 Euro - in der Spitze war sie bis auf 4,05 Euro gestiegen.
Der ehemalige Vorstandschef Eckhard Spoerr hatte die DSL-Sparte im Sommer zum Verkauf gestellt, um die Schuldenlast aus der debitel-Übernahme abzubauen. Doch bislang sucht das Büdelsdorfer Unternehmen vergeblich nach einem Käufer. Vodafone-Deutschland-Chef Friedrich Joussen hatte bei der Vorlage der Quartalszahlen am Mittwoch mit Blick auf eine mögliche Konsolidierung am DSL-Markt gesagt, derzeit würden keine konkreten Gespräche geführt. Wenn es einen Anschub brauche, sei sein Unternehmen aber auch nicht völlig abgeneigt.
United Internet hatte Gespräche mit freenet eigenen Angaben zufolge bereits im Oktober abgebrochen, zeigt aber noch verhaltenes Interesse: "Wenn freenet auf uns zukäme, würden wir konstruktiv zuhören, was sie zu sagen hätten", sagte ein Sprecher am Donnerstag. Nach Meinung von Börsianern bliebe damit nur der spanische Telefonkonzern Telefonica als möglicher Käufer übrig. Ein Sprecher von Telefonica Deutschland wollte sich zu den Gerüchten oder einem möglichen Kaufinteresse aber nicht äußern.