Freenet sucht weiter neuen Chef
Stand: 18.03.2009
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa-AFX
Hamburg/Büdelsdorf - Es sind die ungelösten Fragen, die die Bilanzpressekonferenz des Telekomunternehmens Freenet am kommenden Donnerstag (26. März) überschatten werden: Drei Monate nach dem Abgang von Eckhard Spoerr ist der Chefsessel bei Freenet immer noch unbesetzt und für das DSL-Geschäft sucht das Unternehmen nach wie vor einen Käufer. Was die nackten Geschäftszahlen angeht, dürfte das Augenmerk von Anlegern und Analysten auf dem Ausblick des neu aufgestellten Mobilfunkanbieters und der Integration der im vergangenen Jahr übernommenen debitel liegen. Vorläufige Zahlen hatte Freenet bereits Mitte Februar veröffentlicht.
Ohne die jüngst veräußerte debitel Nederlands und das zum Verkauf stehende DSL-Geschäft verdoppelte sich das Konzernergebnis 2008 aus fortgeführtem Geschäft von 60,9 auf 148,4 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte von 1,7 Milliarden auf 2,8 Milliarden Euro. Operativ verdiente Freenet etwas weniger als im Vorjahr. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verringerte sich im abgelaufenen Jahr um 3,1 Prozent auf 207,1 Millionen Euro. Aufgrund der Veränderungen in der Bilanzierung könne dieser Wert aber nicht mit dem Vorjahr verglichen werden, schreibt UniCredit-Analyst Friedrich. Angesichts der großen operativen Probleme im vergangenen Jahr sei diese Zahl durchaus solide.
Dass allerdings bislang keine Zahlen zu DSL-Neukunden im vierten Quartal veröffentlicht wurden, deutet nach Meinung von UniCredit-Analyst Friedrich darauf hin, dass Freenet erneut Kunden verloren hat. Bereits im dritten Quartal hatten rund 50.000 Kunden ihre Verträge gekündigt. Das dürfte es noch schwerer machen, einen passenden Käufer für den Bereich zu finden. Zwar werden die Hamburger nicht müde zu betonen, dass die Gespräche weiterlaufen. Doch in der Branche fragt man sich inzwischen, wer überhaupt noch als Käufer in Frage kommt, nachdem United Internet
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