Freenet mit Gewinneinbruch - Zahl der DSL-Kunden sinkt
Stand: 09.05.2008
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Büdelsdorf (dpa-AFX) - Der Telekomanbieter freenet hat im Auftaktquartal einen deutlichen Gewinneinbruch verzeichnet. Der Überschuss sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 49,9 Millionen auf 12,3 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Freitag in Büdelsdorf mitteilte.
Mit der Quartalsbilanz verfehlte die Schätzung der Experten zum Teil deutlich. Von dpa-AFX befragte Analysten hatten im Durchschnitt ein EBITDA in Höhe von 60,3 Millionen Euro und einen Umsatz von 449,8 Millionen Euro erwartet. Beim Überschuss hatten sie mit 21,2 Millionen Euro gerechnet. Mehrere Händler äußerten sich enttäuscht über die Zahlen zum ersten Quartal. "Nur das EBITDA sieht auf den ersten Blick gut aus, da das Unternehmen dramatisch Kosten gesenkt hat", sagte ein Börsianer.
Freenet steht mit der Übernahme des größeren Konkurrenten debitel vor einer strategischen Neuausrichtung. Während das Handy-Geschäft ausgeweitet wird, steht der DSL-Bereich zum Verkauf. Interesse haben unter anderem Versatel und der Großaktionär United Internet, der bis vergangene Woche die Übernahme von Freenet betrieben hatte.
Belastend wirkte sich das Festnetzgeschäft aus, das im Auftaktquartal defizitär war. Freenet verwies zudem darauf, dass sich das Zerschlagungsszenario negativ auf die Kundenentwicklung ausgewirkt habe. Die Nutzerbasis sank im ersten Quartal um 90.000 auf 1,19 Millionen; Analysten hatten hingegen einen Zuwachs erwartet. Im Mobilfunk gewann Freenet (früher mobilcom) 120.000 Kunden hinzu.
Zum weiteren Jahresverkauf machte Freenet keine Angaben. Vorstandschef Eckhard Spoerr hatte zuletzt ein EBITDA von rund 250 Millionen Euro in Aussicht gestellt.