Fotoclouds im Test
Stand: 26.02.2016
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa/tmn
Berlin - Das Smartphone ist überall mit dabei: Auf Arbeit, im Urlaub oder am Wochenende haben wir gleichzeitig auch immer eine Kamera mit dabei. Seitdem es die Technik möglich gemacht hat, fotografieren wir wie die Weltmeister. Doch wie und wo kann man die vielen Schnappschüsse am besten sammeln und teilen? Die Stiftung Warentest hat in ihrer aktuellen Ausgabe ("Test"-Ausgabe 3/16) sieben Online-Fotodienste unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Die Technik läuft einwandfrei, aber keiner der Anbieter erreichte die Bewertung "sehr gut". Grundlegend müssen sich Verbraucher bewusst machen, dass sie Privates weitergeben und sich daher lieber Gedanken machen, welche Fotos sie auf Onlineservern speichern, sagen die Kenner.
Sicherheit wird nicht garantiert
Da kein Anbieter so etwas wie eine Sicherheitsgarantie abgibt, sei eine zusätzliche Sicherung der Fotos daheim unabdingbar, etwa auf einer externen Festplatte. Und auch wenn die ausschließlichen Zugriffs- und Nutzungsrechte der Bilder dem Kunden gehörten: Niemand könne letztlich kontrollieren, ob ein Dienst Fotos auswertet, Dritten zugänglich macht oder sie effektiv vor Dieben schützt.
Zugang auf Probe nutzen
Fotocloud-Einsteigern empfehlen die Warentester einen Zugang auf Probe, den man schnell wieder kündigen kann: Sie sollten die Dienste zuerst mit wenigen Bildern einrichten und ausprobieren, aber keine großen Fotomengen hochladen. Der Teste findet idealerweise am PC oder Notebook statt, weil man damit den Angaben nach steuern kann, welche Fotos auf den Servern der Anbieter landen. Anders als auf mobilen Geräten lässt sich am Rechner ein Ordner bestimmen, aus dem der Dienst die Fotos hochlädt.
Gratisspeicher ist begrenzt
Ganz ohne Macken sind die Angebote aber nicht: Einige Dienste haben nur wenig Gratisspeicher im Angebot, andere unterstützen bestimmte Fotoformate nicht, und manche benachteiligen den Nutzer in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB). Außerdem sind einige der Apps, die von fast allen Diensten angeboten werden, neugierig, warnen die Warentester. Sie sammeln Daten, die für die Funktionsfähigkeit des Angebots nicht notwendig seien, mit denen sich aber Nutzerprofile erstellen ließen.
Testsieger: Flickr
Wem Komfort wichtig ist, dem empfehlen die Experten den vielseitigen Testsieger Flickr (Gesamtnote 2,3), der mit 1 Terabyte (1000 Gigabyte) Gratisspeicher und vielen nützlichen Funktionen überzeugte. Ein Wermutstropfen ist aber die datenhungrige Android-App des Yahoo-Tochterunternehmens. Beim zweiten mit "gut" bewerteten Dienst handelt es sich um Google Fotos (Gesamtnote 2,5), die den Angaben nach fast so vielseitig wie Flickr ist, aber deren Android-App ebenfalls unnötig Daten sendet - etwa Informationen zum Gerät und zur Nutzung.
Aus der Wertung genommen wurde das ebenfalls getestete Telekom Mediencenter, weil das Unternehmen dieses Angebot zwischenzeitlich eingestellt und einen Nachfolger namens Magentacloud herausgebracht hat. Das alte Mediencenter hätte aber mit reibungsloser Bedienung, mängelfreien AGB, unbedenklichen Apps und 25 Gigabyte Gratisspeicher ebenfalls die Note "gut" (Gesamtnote 2,4) erreicht.