Festnetz: EU treibt Liberalisierung der Märkte voran
Stand: 10.10.2014
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Brüssel. Die EU wird Festnetzanbietern künftig größere Freiheiten gewähren - dennoch müssen Kunden nach Einschätzung von EU-Kommissarin Neelie Kroes nicht mit steigenden Preisen rechnen.
Den entsprechenden Beschluss fasste die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel. Die EU-Staaten hatten dem Vorhaben im Vorfeld zugestimmt.
Gesunde Konkurenz durch Mobiltelefone und Internet-Dienste
Da viele Kunden heute auf Mobiltelefone oder Internet-Telefondienste wie etwa Skype auswichen, hätten Festnetz-Anbieter inzwischen gesunde Konkurrenz bekommen, erklärte die EU-Kommission. Immer mehr Kunden verzichteten hingegen auf einen Festnetz-Telefonanschluss. Steigende Preise seien daher nicht zu befürchten. "Neue Trends bedeuten neue Arten von Wettbewerb", sagte die EU-Kommissarin für Telekommunikation, Neelie Kroes.
Nur acht Prozent der deutschen Haushalte ohne Festnetzanschluss
Beinahe jeder dritte Haushalt in der Europäischen Union (31 Prozent) hat inzwischen ein Mobiltelefon aber keinen Festnetzanschluss. Deutschland liegt hier allerdings deutlich unter dem Schnitt: Hier trifft dies nur auf 8 Prozent aller Haushalte zu. Das geht aus einer Umfrage im Auftrag der EU-Kommission hervor. Die Brüsseler Behörde ließ dazu im Januar mehr als 27.700 Personen in den 28 EU-Staaten befragen.
Auch für den Gebrauch der Netze etablierter Telefongesellschaften durch neue Anbieter soll der Staat weniger Auflagen machen. Die nationalen Aufsichtsbehörden haben nun bis zu drei Jahre Zeit, die Märkte zu liberalisieren.