Fake-Profile narren Twitter-Nutzer
Stand: 13.03.2012
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dapd
München - Im Netz treibt derzeit ein falscher bayerischer Ministerpräsident sein Unwesen. Sowohl die Geschäftsstelle der CSU als auch Bundestagsabgeordnete Dagmar Wöhrl sahen sich am Montagabend genötigt, ein Twitter-Profil für falsch zu erklären, das weiter vorgibt, von Horst Seehofer höchst persönlich gepflegt zu werden.
In dem täuschend echt aussehenden Profil hieß es am Wochenende in einem ersten Eintrag: "Nun ist es soweit, ich mache mich auch mit Twitter vertraut!" Nachdem diverse Twitter-Nutzer @CSU_HSeehofer begrüßt und ihm auch erste Journalisten Fragen gestellt hatten, notierte CSU-Abgeordnete Wöhrl, dieses Profil sei "ein Fake". Die CSU stellte klar: "Seehofer hat keinen eigenen Twitteraccount."
Der falsche Seehofer machte unterdessen weiter und kündigte in der Nacht zu Dienstag per Twitter-Eintrag an, der Länderfinanzausgleich sei "bald Geschichte". Außerdem warb er für Bücher zur "Ethik der Geldproduktion". Wer hinter dem Profil steckte, blieb zunächst offen.
Falscher Regierungssprecher, falscher ARD-Intendant
Dienste wie Twitter, Facebook und Google+ verlangen beim Anlegen von neuen Profilen nicht, einen Ausweis vorzulegen. Damit kann jeder falsche Profile anlegen. So tauchen letztlich auch immer wieder gefälschte Profile, sogenannte Fakes, von Prominenten auf. Die dafür nötigen Profilfotos finden die Fälscher wiederum leicht im Netz.
Im Februar bezeichnete etwa der Saarländische Rundfunk ein Profil als falsch, das sich als SR-Intendant Thomas Kleist ausgab. Das Bundespresseamt wiederum dementierte, dass Regierungssprecher Steffen Seibert bei Google+ aktiv war, nachdem ein entsprechendes Profil eingerichtet worden war. Bei Twitter wiederum ist Seibert echt.
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