Facebook will seine Werbewirkung verbessern
Stand: 27.09.2011
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Frankfurt/Washington - Künftig sollen Unternehmen ihre Produkte mithilfe neuer Anwendungen des sozialen Netzwerks Facebook besser bewerben können. "Wir wollen verstehen, was unsere Nutzer auf der Plattform tun und Produkte darum herum bauen", sagte die Werbechefin des sozialen Netzwerks, Carolyn Everson, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Dienstagsausgabe).
In der vergangenen Woche hatte Facebook-Gründer Mark Zuckerberg Neuerungen vorgestellt, mit denen Nutzer künftig ihr Leben umfassend protokollieren können sollen, etwa indem sie in Echtzeit über Miniprogramme mitteilen, welche Musik sie gerade hören.
Persönliche Empfehlungen auf Facebook funktionieren den Angaben zufolge besser als reine Marketingbotschaften. "Die Frage ist nun, wie wir die Marketing-Leute hineinbringen, damit sie an der Unterhaltung teilnehmen können und nicht einfach nur Botschaften senden", sagte Everson der Zeitung. Facebook habe erst ein Prozent seines Weges geschafft, "das gilt auch für unser Werbesystem". Der Werbeumsatz des größten sozialen Netzwerks der Welt wird der Zeitung zufolge für das laufende Jahr auf 3,8 Milliarden US-Dollar (2,8 Milliarden Euro) geschätzt. Der Gewinn soll demnach mehr als eine Milliarde Dollar betragen.
Perspektivisch wolle Facebook auch über seine Anwendungen für Mobiltelefone werben. Bisher ist dort noch keine Reklame zu sehen. "Wir schauen uns natürlich an, wie unsere Nutzer die mobilen Angebote nutzen, und überlegen, wie Werbeprodukte aussehen könnten", sagte Everson. Derzeit seien die Ergebnisse aber noch nicht gut genug.
Mehr Geld ausgeben will der US-Konzern künftig für politische Lobbyarbeit. Facebook sei dabei, eine unternehmenseigene Einrichtung zur Unterstützung von Politikern, PAC genannt, zu gründen. Mit Geld aus der Einrichtung sollen Angestellte Kandidaten unterstützen und Parteispenden tätigen können. "Facebook-PAC ermöglicht unseren Angestellten einen Weg, ihre Stimme im politischen Prozess zu erheben und Kandidaten zu unterstützen, die unsere Ziele vertreten", sagte ein Facebook-Sprecher. Seitdem das soziale Netzwerk vor einigen Monaten die Marke von 800 Millionen Mitgliedern überschritten hatte, hat es bereits seine Präsenz in Washington verstärkt und zahlreiche namhafte Personen auf Posten mit Berührungspunkten zur Politik gesetzt.