Facebook und Google sollen Nutzerdaten besser schützen
Stand: 04.10.2011
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa | dapd
Stuttgart/Berlin - Der Bundesbeauftragte für Datenschutz, Peter Schaar, will die Internetkonzerne Google und Facebook stärker in die Pflicht nehmen. Diese müssten mehr für den Datenschutz ihrer Nutzer tun. "Unternehmen, die in Deutschland Geschäfte machen, müssen sich auch an deutsches Recht halten", so Schaar in den "Stuttgarter Nachrichten".
Schaar forderte insbesondere ein Verbot, Persönlichkeitsprofile ohne die Einwilligung der Betroffenen zu erstellen. Dabei werden Daten aus unterschiedlichen Quellen zusammengeführt, um die Interessen einer Person zu katalogisieren.
Die Profile werden unter anderem vom sozialen Netzwerk Facebook und dem Suchmaschinenbetreiber Google zu Werbezwecken benutzt oder vermarktet. Schaar warf der Bundesregierung vor, zu wenig für den Datenschutz in Deutschland zu tun. Sie beuge sich dem Druck der Wirtschaftslobbyisten, statt Fehlverhalten zu sanktionieren.
Petition für einfacheren Datenschutz
Deutsche Verbraucherschützer wollen derweil den Datenschutz im Internet vereinfachen. Damit der Bundestag dieses Prinzip gesetzlich verankert, startete der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) am Dienstag eine Online-Petition.
Habe die Initiative Erfolg, müssten sich Verbraucher nicht schon vor der ersten Nutzung informieren, was ein Gerät oder Dienst über sie preisgebe und wo man die Einstellungen ändern könne, erläuterte der Verbraucherverband. Dazu fehlten vielen Nutzern die Zeit oder Erfahrung. "Die Kontrolle über persönliche Daten darf kein Expertenprivileg sein", forderte vzbv-Vorstand Gerd Billen.
Standardmäßig dürften nur so viele Daten erfasst, verarbeitet und weitergegeben werden, wie für die Nutzung unbedingt erforderlich sei.
In Deutschland steht vor allem das weltgrößte Online-Netzwerk Facebook mit seiner Datenschutz-Politik in der Kritik. So kämpft Schleswig-Holsteins Datenschützer Thilo Weichert gegen den "Gefällt mir"-Knopf von Facebook, weil über ihn zu viele Informationen gesammelt würden. Facebook weist die Vorwürfe zurück.