Facebook-Knigge sagt, was für Mitarbeiter im Netz tabu ist
Stand: 08.07.2011
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Essen - Facebook ist heutzutage ein Massenphänomen, längst haben sich private und berufliche Kontakte im größten sozialen Netzwerk der Welt vermischt. Deshalb müssen Mitarbeiter von Unternehmen auf die "Netikette" achten, so der Social-Media-Berater Tim Krischak aus Essen. "Netikette" ist ein Kunstwort aus "Netz" und "Etikette". Der Begriff weist darauf hin, dass gute Umgangsformen auch bei der Online-Kommunikation wichtig sind.
Es kann passieren, dass man auf Facebook auf negative Äußerungen über die eigene Firma oder deren Produkte stößt. "Wer privat im Social Web aktiv ist, der sollte klarstellen, dass er nicht offiziell im Namen des Unternehmens spricht", rät Krischak. "Man kann erklären: Ich arbeite zwar für dieses Unternehmen, schreibe hier aber meine persönliche Meinung auf." Ein Kommentar dürfe nicht als offizielles Unternehmensstatement gewertet werden können.
Absolut tabu ist es außerdem, sich als zufriedenen Kunden auszugeben. "Das fliegt meist ganz schnell auf. Und die Netzgemeinde ist bei sowas sehr kritisch", hat der Kommunikationsberater beobachtet. Auf einer öffentlichen Facebook-Seite sollten Mitarbeiter auch niemals einen Streit mit unzufriedenen Kunden oder Kritikern des Unternehmens austragen. "Auch wenn der Ton rauer wird, sollte man kühlen Kopf bewahren."
Eine Grundregel dürfte mittlerweile eigentlich jedem klar sein: Auf Facebook niemals über den Chef lästern. "Das gab es schon mehrfach", berichtet Krischak. Beleidigungen von Vorgesetzten, Kunden und Kollegen sind online genauso tabu wie offline. "Es gilt die Faustregel: Sprich so über eine Person, als würde sie es lesen können."
Albern oder freizügig in der Dienstkleidung oder am Arbeitsplatz für Fotos posieren, ist ebenfalls ein No-Go. "In einem Fall hat ein Busfahrer hinter dem Lenkrad Späße gemacht. Keiner konnte auf dem Foto erkennen, dass er gerade nicht fährt", erzählt Krischak. "Sowas wird vom Unternehmen nicht gern gesehen."
In manchen Branchen organisieren sich firmeninterne Teams in geschlossenen Gruppen auf Facebook oder anderen Plattformen. Das kann die Zusammenarbeit vereinfachen - allerdings dürfen dann niemals sensible Kundendaten ausgetauscht werden, warnt Krischak. Denn das Netzwerk bleibe immer noch eine externe Plattform.